Wolfenbüttel. Wie die Niedersächsischen Landesforsten am Mittwoch berichten, werden in der Revierförsterei Riddagshausen voraussichtlich ab dem 13. September Holzeinschlagsmaßnahmen beginnen. Ein besonderer Schwerpunkt der forstlichen Maßnahmen liege dabei im Forstort Lechlumer Holz. Das Waldgebiet der Niedersächsischen Landesforsten liegt im Norden Wolfenbüttels und ist eine der grünen Lungen der Stadt. Das Waldstück werde sehr gerne von Wanderern, Joggern, Fahrradfahrern und anderen Naturliebhabern aufgesucht.
Roland Güthenke, Revierleiter der Försterei Riddagshausen erläutert: „Waldbesucher sollten sich nicht wundern, wenn ab Mitte September im stadtnahen Bereich Motorsägen und Forstmaschinen im Einsatz sind. Auch in stadtnahen Erholungswäldern müssen von Zeit zu Zeit Pflege- und Holzerntearbeiten durchgeführt werden. In diesem Fall entnehmen wir ausschließlich absterbende und abgestorbene Buchen. Gleichzeitig fällen wir instabile Bäume entlang der Wege von denen eine potenzielle Gefahr ausgehen könnte. Voraussichtlich werden die Arbeiten Ende September abgeschlossen sein“.
Das Forstamt Wolfenbüttel bittet um Verständnis für die vorübergehenden Einschränkungen bei den gewohnten Waldbesuchen. Abgesperrte Waldwege dürfen wegen fallender Bäume und Kronenteile während der Holzeinschlagsmaßnahmen auf keinen Fall betreten werden, hier besteht Lebensgefahr.
Trockenheit macht Bäumen zu schaffen
In den Wäldern des Forstamtes Wolfenbüttel sind zahlreiche Buchen abgestorben. Durch die anhaltende Trockenheit seit 2018 sind die Böden bis in zwei Meter Tiefe ausgetrocknet. Selbst der Regen im Sommer 2021 konnte das Wasserdefizit nicht ausgleichen. Von der Trockenheit sind die Buchen besonders betroffen, sie sind regelrecht verdurstet und infolge der Trockenheit haben zahlreiche Schadorganismen die bereits geschwächten Bäume befallen. Die Buchen reagieren häufig erst zeitverzögert auf Dürrejahre mit Absterbe-Prozessen. Absterbende Buchen stellen so eine große Gefahr dar. Im Lechlumer Holz ist nun in erster Linie wichtig, die Verkehrssicherheit entlang von Straßen, Wegen und Pfaden sicherzustellen. Die Holznutzung steht daher nicht im Vordergrund, aber die Maßnahme soll auch einer drohenden Holzentwertung der absterbenden Bäume zuvorkommen. „Grundsätzlich werden alle Pflege- und Holzerntearbeiten in Übereinstimmung mit der Nutz-Schutz- und Erholungsfunktion des Waldes durchgeführt. Bei aller Umsicht und Vorsicht werden sich aber vorübergehende Schäden an einzelnen Wegen nicht vollständig verhindern lassen, bei geeigneter Witterung richten wir die Wege wieder her. Auf unsere Waldbesucher wird der Wald nach den Arbeiten zeitweilig unordentlich wirken. Kronenholz und einige Bäume bleiben im Wald liegen, auch um den ökologisch wertvollen Totholzanteil weiter zu erhöhen“, wirbt Roland Güthenke um Verständnis.
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