Zu unserem Bericht “Hertie-Immobilie wird kein Shopping-Center” veröffentlichen wir eine LeserMeinung von Jürgen Kumlehn:
Es ist wirklich angenehm in einer Stadt zu wohnen, in der man erleben kann, dass der Bürgermeister aus der Kritik engagierter Bürgerinnen und Bürger Lehren zieht. Das ist ja beinahe beispielhaft. Als sich im Juni 2009 spontan Bürgerinnen und Bürger vor dem Hertie-Haus trafen (siehe Foto) und fragten, ob der Komplex - die gesamte "Liegenschaft" - tatsächlich abgerissen werden sollte, wurde das mit einem klaren "ja" beantwortet. Die Fragen der Bürger, ob der seinerzeit hochgelobte Investor auch finanziell potent genug und vor allem seriös sei, wischte Bürgermeister Pink vom Tisch mit der Antwort, die Klärung dieser Frage sei keine Aufgabe der Stadtverwaltung. Kurze Zeit später gründete der Bürgermeister eine kleine Bürgergruppe, die im Bauausschuss zum Thema "Hertie" sogar das Rederecht erhielt. Eine beispielhafte Bürgerbeteiligung. Nun erfahren wir, dass in Frage kommende Investoren auf jeden Fall auf Seriosität und finanzielle Potenz geprüft werden sollen. Bravo! Das hatten die Bürger damals gefordert. Das beste aber ist, dass die Frage der damaligen Bürgerinnen und Bürger, ob das Haus tatsächlich abgerissen werden soll, nun mit "nein" beantwortet wird. Diese Beispiele zeigen, dass Adjektive wie "Nörgler", "Besserwisser" oder sonstige Unarten ungerecht sind und auch nicht mehr - und schon gar nicht bei einer Theatereröffnung - aus dem Ärmel gezogen werden müssen. Manchmal haben Bürger recht, manchmal auch unrecht, genau wie Politiker!
Jürgen Kumlehn, Wolfenbüttel
mehr News aus Wolfenbüttel