Was auf der IFA 2010 angekündigt wurde, ist zur IFA 2011 ein Stück Realität geworden: Internet per LTE. Die häufig als Mobilfunk der vierten Generation bezeichnete Technik soll die weißen Flecken, die vor allem auf dem Land noch verbreitet sind, mit schnellem Internet versorgen. So wird sie zunächst hauptsächlich als Ersatz für den kabelgebundenen, heimischen Internetanschluss eingesetzt. Von den vier deutschen Netzbetreibern haben inzwischen die Deutsche Telekom, Vodafone und o2 LTE-Anschlüsse im Programm. Die angebotenen Geschwindigkeiten liegen zwischen drei und 50 Megabit pro Sekunde.
“Die im jeweiligen LTE-Tarif angebotene maximale Übertragungsrate wird in der Praxis in den seltensten Fällen voll
erreicht, da sich mehrere Nutzer eine Mobilfunkzelle und damit auch die Bandbreite teilen. Das ist allerdings nicht zwingend ein Nachteil gegenüber DSL, denn auch hier bekommen viele Nutzer nicht die vom Anbieter genannte Maximalgeschwindigkeit”, sagt Rafaela Möhl vom Onlinemagazin www.teltarif.de.
Im Gegensatz zum Surfen per DSL muss der LTE-Nutzer eine weitere Einschränkung hinnehmen: Nach einer bestimmten verbrauchten Datenmenge reduzieren die Netzbetreiber die Übertragungsgeschwindigkeit bis zum Ende des Monats auf 384 Kilobit pro Sekunde. Das ungedrosselte Datenvolumen liegt je nach Tarif zwischen drei und 30 Gigabyte. “Wie gut man bei LTE mit der Drosselungsgrenze zurecht kommt, hängt vom Nutzungsverhalten ab.
Wer regelmäßig Videos schaut oder Filme herunter lädt, stößt schnell an Grenzen, wenn bereits ab drei oder fünf Gigabyte die Geschwindigkeit reduziert wird – für das normale Surfen oder den E-Mail-Abruf reicht diese Datenmenge hingegen aus”, so Möhl. Neben dem Internetzugang ist bei der Telekom und Vodafone zusätzlich ein Telefonanschluss im Tarif enthalten.
Die monatlichen Kosten liegen zwischen 30 und 70 Euro – je nachdem, welche Internetgeschwindigkeit man bucht und ob bereits eine Flatrate für Gespräche ins deutsche Festnetz enthalten ist. Den Router mit LTE-Schnittstelle, den man für das Surfen am heimischen PC benötigt, bekommt man direkt zum Tarif dazu – zu Preisen zwischen 50 und 240 Euro.
Ob LTE an der eigenen Adresse verfügbar ist, erfährt man durch die Adresseingabe auf der Homepage der Anbieter oder an der Hotline. “Wer einen Nachbarn hat, der bereits LTE nutzt, sollte ihn in jedem Fall nach seinen Nutzungserfahrungen fragen, bevor er einen Tarif mit 24-monatiger Laufzeit abschließt”, so der abschließende Tipp von Möhl.
Weitere Infos zu LTE und den verfügbaren Tarifen gibt es unter www.teltarif.de/lte.
mehr News aus Wolfenbüttel