Malerbuchausstellung über Arthur Rimbaud wird eröffnet


Symbolfoto: Archiv
Symbolfoto: Archiv | Foto: Max Förster

Wolfenbüttel. "Dérèglement de tous les sens" – Arthur Rimbaud in den Künsten lautet der Titel der neuen Ausstellung, die am Freitag, 7. Oktober 2016 um 17 Uhr in der Augusteerhalle der Bibliotheca Augusta eröffnet wird.


Im Zentrum der Präsentation stehen Malerbücher, die sich graphisch mit Texten Rimbauds und seinem literarischen Umfeld auseinandersetzen. Nach einer Begrüßung durch Thomas Stäcker, stellvertretender Direktor der Herzog August Bibliothek, hält Jan Röhnert, Technische Universität Braunschweig, einen Eröffnungsvortrag mit dem Titel: „Bilder von Rimbaud“. Anschließend gibt der Kurator Sven Limbeck, der unter anderem für die Musiksammlung der Herzog August Bibliothek zuständig ist, eine Einführung in die Ausstellung. Musikalisch begleitet wird die Veranstaltung von der Pianistin Ellen Lee, Hochschule für Musik, Theater und Medien Hannover.

Viele Einflüsse


Die Revolte, die der französische Dichter Arthur Rimbaud (1854–1891) zum Prinzip seines Lebens und Schreibens gemacht hatte, prägte der gesamten Kultur der Moderne ihr Signum auf. Zahllos sind die Spuren seines Einflusses auf die Literatur, aber die visuelle und musikalische Rimbaud-Rezeption ist bislang kaum erschlossen. Im Zentrum der Ausstellung zum 125. Todestag des Dichters stehen daher Malerbücher (unter anderem von Fernand Léger, Germaine Richier und Salvador Dalì), die sich graphisch mit Texten Rimbauds und seinem literarischen Umfeld auseinandersetzen. Der Dichter, so Rimbaud, muss vermöge einer Ent-Regelung aller Sinne (»dérèglement de tous les sens«) zum Seher werden. Wie haben Bild- und Tonkünstler diese Entfesselung der Wahrnehmung mit ihren jeweiligen Mitteln verwirklicht? Rimbaud, der Rebell, der die Scheinrealität des Wohltönenden zerstören will, wurde für Rockmusiker von Bob Dylan bis Kurt Cobain zur Identifikationsfigur. In der klassischen Musik sind es die Widerständigen und die Verfolgten, die entschieden Modernen, die Neutöner und Experimentellen, die sich in Vokal- und Instrumentalmusik auf Vorlagen Rimbauds gestützt haben, wie zum Beispiel Paul Hindemith, Hanns Eisler oder Benjamin Britten. Dreimal wird es »Hör-Stationen« in Gestalt von Sonderführungen geben, um die musikalische Beschäftigung mit Rimbaud zu erkunden und zum Klingen zu bringen. Der Eintritt zur Eröffnung der Ausstellung ist frei.


Die Ausstellung ist vom 7. Oktober 2016 bis 29. Januar 2017 im Malerbuchsaal der Bibliotheca Augusta zu sehen. Öffnungszeiten: Dienstag bis Sonntag, 10 bis 17 Uhr, Eintritt zwischen fünf und einen Euro


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