Wolfenbüttel. Anfang der Woche überraschte der Grüne-Ratsherr Markus Brix mit seinem Rücktritt als Fraktionsvorsitzender sowie der Ankündigung auf sein Ratsmandat zu verzichten. Im Gespräch mit regionalHeute.de spricht Brix nun über seinen "radikal gezogenen Schlussstrich", seine fehlende Energie und unbefriedigende Veränderungen in der Kommunalpolitik.
Markus Brix gilt, hört man sich unter den Parteien um, als einer der sich auskennt. Der sich mit hohem Engagement der Kommunalpolitik seiner Heimatstadt gewidmet hat. Manchmal unbequem, manchmal "zu grün", machmal Verbündeter. Vor allem jedoch geschätzt. Aber in seinem Leben gibt es sowohl politische, als auch private Baustellen, so Brix, denen er nicht mehr gerecht wird. Er fühlt sich einem radikalen Schlussstrich verschrieben. Dennoch kündigt er gegenüber unserer Online-Zeitung an, auch hinter den Kulissen aktiv zu bleiben. Aktiv zu bleiben für eine Politik, die er seit über 20 Jahren in Wolfenbüttel mitgestaltet. Doch die habe sich verändert. Heute arbeite man sich viel mehr an Verwaltung und Vorgaben ab. Eine Qualität die manchmal unbefriedigend sei.
Nachfolger pflegt anderen Stil
Auf Brix' Amt als Fraktionsvorsitzender folgt Ratsherr Jürgen Selke-Witzel. Bei manch anderer im Stadtrat vertretenen Partei, hinter vorgehaltener Hand gesprochen, ein umstrittener Kommunalpolitiker. Selke-Witzel war von 2011 bis 2016 ehrenamtlicher stellvertretender Bürgermeister der Lessingstadt. Einer von dreien. In der jetzt laufenden Wahlperiode änderte der Rat mehrheitlich die Satzung, die die Anzahl der stellvertretenden Bürgermeister regelt. Es blieben zwei Stellvertreter-Posten, Selke-Witzel hatte keine Chance mehr. Markus Brix hat kein Verständnis dafür, dass jemand problematisch gesehen wird, der die demokratischen Prozesse und die Ziele der Grünen sehr ernst nehme und sie sehr deutlich vertrete. "Ich glaube das ist ein anderer Stil, als ich ihn gepflegt habe. Aber das tut auch der Fraktion gut", so Brix abschließend.
Das ungekürzte Interview sehen Sie im Videobeitrag oben.
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