Hornburg. Das Projektbüro Werla nimmt Anfang Januar 2021 im Rathaus Hornburg seine Tätigkeit auf. Ziel ist die Umsetzung des "Masterplans Werla". Das teilt die Gemeinde Schladen-Werla in einer Pressemitteilung mit.
Der Archäologie- und Landschaftspark Werla habe sich seit seiner Eröffnung im Jahre 2012 zu einem Highlight für kulturhistorisch interessierte Urlauber in der Region Nördliches Harzvorland entwickelt. Es gebe eine Menge, was den Park einmalig mache: ein frei zugängliches Gelände, auf dem die Besucher den Ort als zentralen Schauplatz mittelalterlicher deutscher Geschichte wahr- und in sich aufnehmen und eine Vorstellung von der beeindruckenden baulichen Gestaltung der Anlage bekommen könnten. Zwei Jahreszahlen würden nun Veranlassung geben, ein neues Kapitel der Entwicklung der Werla aufzuschlagen: 2025 stehe an, 150 Jahre Wiederentdeckung der Werla zu feiern, und 2026 wird es 1.100 Jahre her sein, dass König Heinrich I. dort die Gefangennahme eines ungarischen Heerführers nutzte, um einen neunjährigen Waffenstillstand auszuhandeln, was als dramatische Wende am Anfang der deutschen Geschichte gelte.
Aufenthaltsqualität für die Besucher verbessern
Konzeptionelle Grundlage für die anstehenden Aufgaben sei der „Masterplan Werla“, der 2019 im Auftrag des Werla-Fördervereins entstanden ist. Empfohlen werde darin, eine Reihe von Einzelmaßnahmen in Angriff zu nehmen, um die Aufenthaltsqualität für die Besucher zu verbessern, vor allem aber eine räumliche Gesamtkonzeption zu entwickeln. Nötig sei, eine präzise Vorstellung davon zu bekommen, wie künftig Archäologie sowie landschafts- und naturräumliche Zonen aussehen und die einzelnen Gestaltungselemente miteinander verknüpft werden sollen.
In der Summe ergeben sich daraus Anforderungen an ein Projektmanagement, das professionellen Anforderungen genügen müsse, zumal wenn das alles auch noch kontinuierlich nach innen wie nach außen kommuniziert werden soll. Um dem gerecht zu werden, wird Anfang Januar 2021 das Projektbüro Werla unter der Leitung von Professor Dr. Edmund Brandt seine Arbeit im Rathaus Hornburg aufnehmen. Brandt ist Rechts-, Politik- und Verwaltungswissenschaftler. Er verfügt über langjährige Erfahrung bei der Durchführung von interdisziplinären Projekten. Zur Zeit ist er Geschäftsführender Direktor des Instituts für Rechtswissenschaften der TU Braunschweig. Die Werla ist ihm nicht fremd. In den letzten Jahren war er Mitglied der Lenkungsgruppe Werla und des Vorstandes des Werla-Fördervereins.
Büro wird ehrenamtlich geleitet
Mittel für die Projektassistenz hat der Zukunftsfonds Asse bereitgestellt. Die laufenden Bürokosten trägt die Gemeinde Schladen-Werla. Brandt selbst übt seine Funktion ehrenamtlich aus.
„Unumgänglich ist, rasch die Arbeitsfähigkeit des Projektbüros herzustellen, denn die Uhr tickt, und es müssen ganz bald Weichen gestellt werden, um die ehrgeizigen Ziele, die durch die beiden Jahreszahlen 2025 und 2026 markiert werden, erreichen zu können. Und bereits in der 2021er-Saison sollen die Besucher vor Ort sehen, dass es vorangeht,“ so Brandt. Vor den auf das Projektbüro zukommenden Herausforderungen ist ihm jedoch nicht bange: „Das große Pfund, mit dem wir wuchern können, ist die phantastische Unterstützung durch viele Werla-Begeisterte, Einrichtungen wie den Geopark Braunschweiger Land – Ostfalen, namentlich durchdie Lenkungsgruppe Werla und den Förderverein Archäologischer Park Kaiserpfalz Werla. Zu erwähnen sind in dem Zusammenhang Andreas Memmert, Sprecher der Lenkungsgruppe sowie Frank Oesterhelweg, Erster Vorsitzender des Fördervereins. Es sind also breite Schultern, die das Werla-Projekt tragen.“
Ein regionales Gesamtkunstwerk
Das Rathaus Hornburg als Sitz des Projektbüros wurde mit Bedacht gewählt: „Die Kaiserpfalz Werla ist eine einzigartige Anlage, zugleich aber auch Teil eines regionalen Gesamtkunstwerks mit einer Reihe von historischen, landschaftlichen und kulturellen Glanzpunkten. Die traditionsreiche Fachwerkstadt Hornburg gehört ganz selbstverständlich dazu“, erklärt Edmund Brandt.
mehr News aus Wolfenbüttel