Mit dem "Verah-Mobil" zum Patienten

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| Foto: Anke Donner



Cremlingen. „VERAH“ steht für Versorgungsassistentin in der Hausarztpraxis. Damit die besonders geschulten Praxisassistentinnen zukünftig sorgenfrei ihren Dienst verrichten können, bezuschusst die AOK Niedersachsen, sowie die Hausärzteverbände Niedersachsen und Braunschweig Praxen mit mit einem monatlichen Zuschuss. Die Praxis Dr. Brucker in Cremlingen ist eine der Praxen, die nun das „ Verah-Mobil“ einsetzt.


In ländlichen Regionen gibt es besondere Herausforderungen für die ärztliche Versorgung der Patienten. Mobilität spielt dabei eine große Rolle, weil die Wege zwischen Patient und Hausarzt oft sehr weit sind. Bei Hausbesuchen geht dabei viel Zeit verloren, die dann bei der Behandlung anderer Patienten fehlt. Daher haben die AOK Niedersachsen sowie die Hausärzteverbände Niedersachsen und Braunschweig im Rahmen eine Mobilitätsoffensive landesweit 49 Kleinwagen für eine verbesserte ambulante Versorgung auf die Straße gebracht.


Im Hausarztvertrag eingeschriebene Mediziner bekommen für einen dieser Kleinwagen einen monatlichen Zuschuss von bis zu 100 Euro über drei Jahre. Mit diesen Fahrzeugen können speziell ausgebildete Praxis-Assistentinnen zur Entlastung der Hausärzte zusätzliche Hausbesuche absolvieren. Einer der 49 flinken Kleinwagen wurde an den Hausarzt Dr. Klaus Peter Brucker und seine Praxismitarbeiterin Claudia Jahn in Cremlingen übergeben.


Claudia Jahn ist eine „VERAH“ und verfügt über eine Zusatzausbildung, die sie qualifiziert, bestimmte Handlungen im Bereich Hausbesuche durchzuführen. So sollen Hausätze in der täglichen Praxisarbeit entlastet werden. Sie betreuen dabei meistens ältere und chronisch kranke Menschen, die es aus verschiedenen Gründen nicht mehr in die Praxis schaffen. So können von den Assistentinnen Routinehandgriffe, wie beispielsweise Blutdruckmessen und Blutabnahmen in der heimischen Umgebung durchgeführt werden. Auch zur ersten „Lageerkundung“ bei Patienten kann die „VERA“ eingesetzt werden. Diagnostik, Therapie und die ärztliche Versorgung liegen dennoch weiterhin in den Händen der Ärzte.


Das "VERAHmobil"  kommt zum Einsatz, um eine gute Langzeitversorgung von chronisch oder multimorbiden Patienten sicherzustellen. Rund 50 Patienten werden derzeit in einem Radius von 20 Kilometer von der Praxis Brucker versorgt. Hier wird schon seit einigen Jahren mit einer "VERAH" gearbeitet. Das Fahrzeug sichert nun die Versorgung der Patienten und erleichtert die Arbeit der Assistentin, die die Hausbesuche bisher mit dem Privat-Fahrzeug erledigte.


„Mit dem VERAHmobil bieten wir sowohl den Ärzten als auch unseren Versicherten einen echten Vorteil. Gerade unsere chronisch kranken Versicherten müssen nicht mehr so oft zum Arzt, denn die Praxisassistentin kommt zu ihnen und kümmert sich um sie. Und der Hausarzt  wird weiter entlastet. Er hat mehr Zeit für Aufgaben, die nur ein Arzt erledigen kann. Unterm Strich steigt dadurch die Versorgungsqualität. Genau das wollen wir erreichen. Von daher ist das VERAHmobil eine Investition zur Stärkung der hausärztlichen Versorgung, erläutert AOK-Regionaldirektor Rainer Rinne.


„Die ganzheitliche Betreuung meiner Patienten ist eine Teamarbeit. Die hohen Anforderungen an die Qualität und den Umfang der Behandlung chronisch kranker Patienten in ihrem häuslichen Umfeld erfordert einen koordinierten Einsatz sowie qualifizierte Praxisassistentinnen. Mobilität und Flexibilität garantieren ein echtes Plus für die Versorgung“, ergänzt Dr. Klaus Peter Brucker. Das VERAHmobil sei eine vernünftige Sache und ein sinnvoller Weg, um den besonderen Anforderungen des Praxisalltags zu begegnen. „Wir gestalten unsere Praxis mobiler und bringen unsere Helferinnen zu den Menschen, die uns brauchen“, so Dr. Brucker.


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