Wolfenbüttel. Die Landesforsten sind seit Jahren immer Mal wieder Opfer professioneller Holzdiebe. In den vergangenen zwei Jahren hat sich mit den steigenden Holz- und Energiepreisen die Zahl der Holzdiebstähle in Niedersachsen mehr als verdoppelt. Der Schaden bewegt sich im fünfstelligen Bereich. Bislang waren vor allem Harz und Solling betroffen, aber auch im Bereich des Forstamtes Wolfenbüttel sorgt man jetzt mit einem mobilen Sender vor. Ein so genannter Forst-Tracker, das ist ein GPS-Sender im Baumstamm versteckt, meldet einen Diebstahl in Echtzeit.
„Stammholz und Brennholz wird immer begehrter“, schildert Pressesprecher Ionut Huma die Situation, „daher kommt der Sender bei uns vorbeugend zum Einsatz.“ Das eingeschlagene Holz könne in den weitläufigen Waldrevieren des Forstamtes nicht mehr von den Förstern überwacht werden, deswegen greife man zu diesem technischen Hilfsmittel. Aktuell sei Holzdiebstahl noch kein Thema im Bezirk, die Brennholzsaison stehe aber noch in den Startlöchern.
Für das System haben sich die Landesforsten Hilfe aus Hessen geholt. Die landeseigene Hessen-Forst hat mit dem Forst-Tracker eine effektive Methode entwickelt, um Holzdieben auf die Spur zu kommen. Es handelt sich dabei um einen GPS-Sender von der Größe einer Streichholzschachtel. Er wird unauffällig im Stamm eines Holzpolters versteckt. Wenn das Holz abtransportiert wird, sendet der Tracker beim Verlassen einer Geozone eine E-Mail oder SMS an den zuständigen Förster. Über eine Website im Internet ist dieser in der Lage, die Fahrtroute anhand des GPS-Signals zu verfolgen. Wenn das Holz bisher unverkauft war, oder es nicht den Bestimmungsort des Kunden erreicht hat, wird die Polizei eingeschaltet, die so zielgenau zum Diebesgut geführt werden kann.
„Wir setzen auf die abschreckende Wirkung, denn der Verlust von Holz ist auch für den Brennholzkäufer oder den Sägewerker mehr als ärgerlich“, so Huma. Die hessischen Förster konnten im vergangenen Jahr bereits einen ersten Erfolg verbuchen, indem sie ein Fuhrunternehmen beim illegalen Abtransport und Weiterverkauf des Holzes auf frischer Tat ertappten. „Lassen Sie sich als Endabnehmer nicht auf dubiose Geschäfte ohne Herkunftsnachweis und Quittung ein”, so der Pressesprecher. Denn an gestohlener Ware können Käufer kein Eigentum erwerben. Die Folge sind rechtliche Eigentumsstreitigkeiten und finanzielle Verluste. Wer trotz begründeten Verdachts zugreift, läuft Gefahr sich selbst der Hehlerei strafbar zu machen.
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