Wolfenbüttel. Im Rahmen der Ausstellung "… das bedeutet Blut – Wolfenbüttel und der Erste Weltkrieg“ liest der Braunschweiger Historiker, Prof. Dr. Matthias Steinbach, aus seiner neuen Veröffentlichung „Mobilmachung 1914“.
„Es geht in den Krieg wie die Ente ins Wasser...", so beschrieb eine deutsche Diplomatengattin in London, was sie im August 1914 sah und hörte: wie nicht nur in Deutschland die Begeisterung über einen Anlass zum Krieg und die Überzeugung, ein solcher Krieg sei von nationalem Vorteil und gewinnbar, überhand nahm – eine Kriegslüsternheit, die uns heute schier unbegreiflich ist.
Die neue Veröffentlichung von Matthias Steinbach unternimmt es, den oft beschworenen „Geist von 1914“ in seinen höchst unterschiedlichen Ausprägungsformen zu rekonstruieren. Aus autobiographischen Texten und literarischen Selbstzeugnissen wird aber auch die seelische Atmosphäre zu Beginn und die brutale Ernüchterung, die folgte, charakterisiert.
Was Erich Maria Remarque in seinem Roman „Im Westen nichts Neues“ mit dem Satz „Ich glaube wir sind verloren“ ausdrückte, beschreibt nicht nur für die Desillusionierung eines verzweifelten Soldaten des Ersten Weltkrieges, sondern wurde zum Lebensgefühl einer ganzen Generation.
Die Lesung findet statt am Mittwoch, 15. Oktober 2014, 18 Uhr, Museum Schloss Wolfenbüttel, ab 17.30 Uhr besteht die zusätzliche Möglichkeit, die Ausstellung zu besuchen, Eintritt frei.
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