[image=5e1764c9785549ede64ccf15]„Seit mehr als zwei Wochen arbeiten alle niedersächsischen Finanzämter mit der neuen bundeseinheitlichen Software KONSENS I“, teilte der niedersächsische Finanzminister Hartmut Möllring mit.
Am 09. Januar haben alle 67 niedersächsischen Finanzämter planmäßig den Regelbetrieb aufgenommen und nach dieser Zeit des Praxis-Einsatzes können das Niedersächsische Finanzministerium und die Oberfinanzdirektion Niedersachsen einen erfolgreichen Umstieg feststellen. Die mit dieser Umstellung einhergehende zusätzliche Belastung der Beschäftigten in den Finanzämtern kann in den nächsten Wochen allerdings in Einzelfällen noch zu Verzögerungen im Arbeitsablauf führen.
„Bei dieser Umstellung handelt es sich um die größte EDV-Umstellung in der Geschichte der niedersächsischen Steuerverwaltung“, so führte Möllring weiter aus. KONSENS heißt „Koordinierte Neue Softwareentwicklung der Steuerverwaltung“ und hat die Vereinheitlichung und Modernisierung der Software für die Steuerverwaltungen aller Bundesländer und die laufende Anpassung dieser Software an die gesetzlichen Änderungen zum Ziel.
Seit mehr als drei Jahren wurde in der niedersächsischen Steuerverwaltung darauf hin gearbeitet, dieses Großprojekt umzusetzen und die Einführung der neuen Verfahren vorzubereiten. Hiervon sind nahezu alle eingesetzten steuerlichen Verfahren betroffen; die Computer von ungefähr 12.500 Finanzamtsbeschäftigten mussten umgestellt werden. Besonders würdigte der Finanzminister den außerordentlichen Einsatz aller an diesem Großprojekt Beteiligten.
„Zusätzlich verbinden wir in Niedersachsen mit der Einführung von KONSENS I auch die Gedanken einer Zentralisierung der Steuerrechenzentren“, gab Möllring bekannt. Niedersachsen hat im Zuge der Verfahrensumstellung den Betrieb der wesentlichen Verfahren zu Dataport, dem größten norddeutschen Dienstleister der öffentlichen Verwaltung für IT-Verfahren, verlagert. Das von Dataport betriebene Steuerrechenzentrum Data Center Steuern (DCS) als zentraler norddeutscher Rechenzentrumsstandort für die Steuerverwaltung wird durch den niedersächsischen Beitritt deutlich gestärkt. „Wir nutzen hier die Chance, zusammen mit den Steuerverwaltungen der Länder Bremen, Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein eine gemeinsame einheitliche IT-Struktur und das bestehende Know-how arbeitsteilig einzusetzen“, erklärte der Finanzminister. Die Zusammenarbeit mehrerer Länder in einem Rechenzentrum ist ein zukunftsweisender Weg, der in den nächsten Jahren auch für andere Länder richtungweisend sein wird. Es ist ein weiterer Schritt der Finanzverwaltung auf ihrem Weg zu einer modernen, leistungsstarken und bürgerorientierten Verwaltung.
„Mit KONSENS haben alle 16 Bundesländer und der Bund einen erfolgversprechenden Weg eingeschlagen, um die Steuersoftware neu zu konzeptionieren“, sagte Möllring weiter. Die neue Vorgehensweise, wie künftig die in den Ländern einzusetzende Steuersoftware gemeinsam entwickelt, beschafft und eingesetzt wird, setzt auf Arbeitsteilung. Hierbei nimmt Niedersachsen neben Baden-Württemberg, Bayern, Hessen und Nordrhein-Westfalen eine führende Rolle ein.
„Mit KONSENS bündeln die Finanzverwaltungen des Bundes und der Länder ihre Kräfte“, erläuterte Möllring, „und können so einem wirtschaftlichen Verwaltungshandeln in einem komplexen Steuerrecht Rechnung tragen“.