Wolfenbüttel. Am Sonntag, 2. März nahm Jürgen Rudert für den MTV Wolfenbüttel an den Deutschen Senioren Hallenmeisterschaften, als auch an den Deutschen Senioren Winterwurfmeisterschaften in Erfurt teil.
Am Sonntag ab 9:40 Uhr bei nur 4 Grad fand im Stadion "Steigerwald" von Erfurt bereits das Winterwurf- Speerwerfen der Altersklasse M 65 statt. Die Sonne lugte schon leicht durch die Wolken, doch es war noch feucht. Rudert gelang mit dem 3. Speerwurf-Versuch eine unerwartete Weite von 38,21 m. Mit dieser Leistung belegte er Platz 5 im Endklasement.
Drei Stunden später fand in der Halle dann das Stabhochspringen statt. Es wurde ein teilweise dramatischer und spannender Stabhochsprungwettkampf, der für Rudert, noch bevor der Wettkampf begann, fast zu einem Krankenhausaufenthalt geführt hätte, denn als noch neun Minuten Einspringen war, versuchte Rudert einen anderen Stab. Dieser brach jedoch nach dem Einstich unter ihm mit einem lauten Doppelknall in drei Teile. Rudert stürzte dabei rücklinks verdreht aus zirka 2,80 m Höhe mit dem Genick glücklicherweise noch auf die Matte. Mit einigen Hautabschürfungen und einer Stauchung des oberen Rückenbereichs und der Halswirbelsäule, nebst einem leichten Schock sowie einer Prellung am Zeigefinger, überstand er dieses Maleur recht gut. Nach einem Arztbesuch in den Katakomben, wo keine schwerwiegenden Schäden an der Wirbelsäule diagnostiziert worden, war Rudert vier Minuten vor Beginn wieder auf der Anlage.
Mit einem 2. Stab schaffte es Rudert eine Einspringhöhe von 2,80m zu überspringen. Die voll besetze Trübüne gab dazu schon tosenden Beifall. Es folgte ein sehr spannender und fesselnder Zweikampf mit dem Favoriten Dieter Langenbach (Rheinland), Europameister von 2012 und Deutscher Meister 2013. Mit sportlich fairem, taktischen Vorgehen gelang es Rudert Langenbach zu einer Pokerrunde zu bewegen, die Langenbach verlor. Dieser wartete, obwohl Rudert mit 3,05 m schon führte, dass Rudert 3,15 m springen würde, was er auch tat, jedoch nach einem Fehlversuch zwei Versuche behielt, um noch einmal kontern zu können. Langenbach verzichtete nachdem er bis dahin nur 3,00 m geschafft hatte und zu dem Zeitpunkt Zweiter war, auf 3,10 m und auch auf 3,15 m und versuchte sich dann drei Mal an der Höhe von 3,20 m (einer Europäischen Topleistung). Rudert schaute zu, verzichtete (pokernd) auf 3,20 m, da er bis dahin noch führte. Langenbach schaffte die 3,20 m nicht, sodass Rudert damit Deutscher Meister wurde - zum 11. Mal. Diesmal für den MTV Wolfenbüttel, für die Stadt Wolfenbüttel und den Landkreis.
Rudert ließ dann, allein im Wettkampf, die neue Niedersächsische Rekordhöhe der M65 von 3,21m auflegen und versuchte diese zwei Mal zu überwinden - leider vergeblich.
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