Mühlenfest zum Jubiläum am Heimathaus Alte Mühle


Mit der Kardiermaschine bürsten die Kinder die Wolle fein. Foto: Förderkreis Heimathaus Alte Mühle Schladen e.V.
Mit der Kardiermaschine bürsten die Kinder die Wolle fein. Foto: Förderkreis Heimathaus Alte Mühle Schladen e.V. | Foto: Förderkreis Heimathaus Alte Mühle Schladen e.V.

Wolfenbüttel. Das beliebte Mühlenfest startete wieder am Pfingstmontag im Krühgarten am Heimathaus. Mittelalterliche Spiele wie Erbsen schlagen und Wolle kämmen warteten auf die Kinder. Das berichtet Dorothee Schacht, 1. Vorsitzende des Förderkreises Heimathaus Alte Mühle Schladen e.V.


Die Kinder tobten sich bei den Ritterspielen aus. Dabei mussten sie auf einem Steckenpferd reitend Ringe stechen und einen Ritter mit der Lanze treffen. Da war besonders von den Kleinen viel Geschicklichkeit gefordert. Höchste Konzentration brauchten alle Kinder dann beim Erbsen schlagen, die durch ein Rohr angerollt kamen und mit einem Hammer zermalmt werden mussten. Nach dem Ritterturnier wurden sie dann zum „Ritter der Alten Mühle“ ernannt.

Im Krühgarten konnte von den Bienroder Spinnfrauen die alten Techniken der Wollbearbeitung gelernt werden. Um Wolle spinnen zu können, mussten die Kinder sie erst mit einer Kardiermaschine kämmen, was Kinder mit Eifer taten. Dann konnten die Wollfasern gezogen und mit Hilfe der Spinnfrauen aus Bienrode mit einer Handspindel gesponnen werden.

Alte Technik und viel Geschichte


Daneben ist noch eine andere sehr alte Technik zu sehen. Frau Bentz präsentierte sie im mittelalterlichen Gewand. „Nadelbinden ist eine einzigartige Möglichkeit, Geschichte zu leben und altes Wissen weiterzugeben - und das mit jeder Menge Spaß", erzählte Christine Bentz und erklärte: „Das Nadelbinden oder Nålbinding ist eine Handarbeitstechnik mit jahrtausendelanger Geschichte. Einen Höhepunkt erreichte es während der Wikingerzeit im skandinavischen Raum und ist heute in der Mittelalterszene beliebt, um durch Funde belegbare Kleidung herzustellen. Bei dem Vorläufer des Strickens wird mit nur einer Nadel aus Holz oder Knochen gearbeitet."

Passend dazu spielt wieder Hoellentanz mittelalterlichen Weisen mit Dudelsack, Gitarre und Trommeln. Neu sind Lyra Eratu und Betti Wirbelwind, die auch alte Tänze zeigten. In der Mittagszeit unterhielt Ulrich Zander die Gäste mit seiner Zither.

Beim französischen Partnerschaftsverein rollten hinter dem Weinstand die Kugeln. Viele hatten wieder Spaß mit den schweren Stahlkugeln das kleine Schweinchen zu treffen, was auf dem etwas unebenen Gelände ziemlich schwierig war.

Direkt aus dem Jahr 1900


Danach drängten viele Kinder zum Pony reiten, was Silvia und Jaqueline Schacht hinter dem Heimathaus anboten. Im Heimathaus selbst betrachteten viele begeistert die neue Ausgestaltung der Räume im Erdgeschoss. Das Wohnen um 1900 der Schladener Bürger umfasst nun die gute Stube unter anderem mit Musikinstrumenten und gutem Geschirr. Die Küche, landwirtschaftliche Küche und alles was in die Waschküche gehörte, von erstem Waschbrett bis zur ersten mechanischen Waschmaschine, ist im nächsten Raum zu sehen. Zum Rundgang gehört auch noch das Schlafzimmer. Hier befindet sich neben der Waschkommode und der Schlafstelle alte Kinderspielsachen zu sehen.

Im Heimathaus gab es auch die Möglichkeit Handtücher, T-Shirts und anderes auf Wunsch besticken zu lassen. Draußen erholten sich die Besucher dann im Krühgarten unterm grünen Blätterdach und stillten ihren Hunger alle dabei mit Gegrilltem, Fischbrötchen und Pommes. Für die süßen Leckermäuler gab es Kuchen und Nino´s Eis.

Für jeden etwas dabei


Im Krühgarten konnten bei Kunsthandwerker kunstvolle Taschen, Schmuck und gehäkelte Ketten erstanden werden.Von hausgemachten Wurstwaren, Magnetschmuck bis hin zu einer sprungbereiten Heukatze ging das vielfältige Angebot. Eine tierische Heilpraktikerin bot alles Gute für ihr Tier, von Nahrungsergänzung bis äthrische Öle an. Mit fast dreißig Ständen hatte sich der Flohmarkt in den letzten Jahren sehr vergrößert. So war für jeden was dabei.

Am Nachmittag fieberten besonders die Kinder dem Entenrennen auf dem Weddebach entgegen. Als Henning Schacht die 280 Enten zu Wasser ließ, fieberten alle Kinder mit. Schnell kamen sie ins Ziel geschwommen, wo Marie Lutze sie in Empfang nahm. Dann mussten sich alle noch etwas gedulden bis alle Nummern notiert waren und die Preisverteilung beginnen konnte. Als 1. Preis war diesmal ein ganzer Serrano Schinken zu gewinnen. Aber auch jede andere Ente gewann eine der vielen schönen Preise, womit das Fest zu Ende ging.


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