Hornburg. Das Stadtbad Hornburg hat ab dem heutigen Montag wieder geöffnet - allerdings vorerst noch etwas eingeschränkt, denn das Springerbecken wird erst drei Tage später zur Verfügung stehen, teilte der Trägerverein in einer Pressemeldung mit.
Das Schwimmbecken wird ab Montag dann wieder benutzbar sein. Da man für die Reparaturarbeiten jedoch das Springerbecken in das Schwimmerbecken umgepumpt hatte, muss nun das Springerbecken erst wieder befüllt werden. Mit der Freigabe des Springerbeckens wird dann am Donnerstag gerechnet werden. Zum Start der Sommerferien soll aber wieder alles nutzbar sein, verspricht der Trägerverein.
Was war passiert?
Das Bad musste nur wenige Tage nach dem Saisonstart wieder schließen, da sich herausstellte, dass es im Bereich des Schwimmerbeckens zu einem hohen Wasserverlust gekommen war. Dieser sei so groß gewesen, dass man davon ausgehen musste, dass es sich um ein größeres Leck handelte. Nachdem die automatische Wasserzufuhr abgestellt wurde, sank der Wasserspiegel stetig ab.
Zuerst sei so viel Wasser wie möglich in die Schwallwasserbehälter gepumpt worden, um wenigstens etwas zu retten. Zwischenzeitlich habe man mit Hilfe von Kamerabefahrungen versucht, den Schaden zu lokalisieren. Dies sei aber bei einem geringen Teil der Leitungen möglich gewesen, da einige Leitungen unterhalb des Beckens liegen. Es stellt sich heraus, dass das gesamte Wasser des Schwimmerbeckens abgelassen werden musste. Hierbei handelt es sich immerhin um etwa 1.700 Kubikmeter, berichtet der Trägerverein weiter.
Nachdem das Wasser abgelassen wurde, konnten die Kamerabefahrungen den Rohrschaden entdecken. Dieser befand sich allerdings unten am Beckenrand unter Fliesen. Die Reparatur mit herkömmlichen Mittel, wäre sehr kostspielig und vor allem zeitraubend. Daher wurde entschieden, das Rohr mit Spezialmitteln von innen auszukleiden. Entsprtechende Fachfirmen führten die Arbeiten zeitnah durch, so dass es nicht zu weiteren Verzögerungen kam.
Nach der Reparatur wurde dann die Schwallwasserbehälter und auch das Springerbecken ins Schwimmerbecken umgepumpt. Dies sei nötig gewesen, um mit dem Wasserdruck im Becken die Dichtigkeit der Reparatur zu überprüfen. Und wieder hieß es warten. Langsam füllte sich das Becken wieder. Bei der Befüllung darf pro Stunde nur 10 Kubikmeter aus dem Wassernetz entnommen werden, da sonst die Stadt Hornburg bei der Wasserversorgung zu vielen Schwankungen unterzogen wird. Rund 170 Stunden, also volle sieben Tage, würde die Befüllung des Beckens dauern. Durch die Verwendung des Wassers aus dem Springerbeckens und der Schwallwasserbehälter konnte die Zeit jedoch verkürzt werden.
Reparatur erfolgreich
Nachdem der Wasserstand rund zwei Drittel erreicht hatte, konnte festgestellt werden, dass die Reparatur erfolgreich war. Nun kann die Saison weitergehen. Hätte man den Wasserverlust nicht stoppen können, wäre eine endgültige Schließung des Stadtbades Hornburg unvermeidlich gewesen, macht der Trägerverein deutlich. Nun aber keimt wieder Hoffnung auf, dass das Bad in eine erfolgreiche Saison starten kann und so die dringend benötigten Gelder einnimmt.
Wie sich der finanzielle Schaden auswirkt, lasse sich derzeit noch nicht genau abschätzen. Nicht nur, dass die Öffnungstage und somit die notwendigen Einnahmen fehlen, auch die Ortung und Reparatur habe viel Geld gekostet. Zusätzlich musste das Becken neu gefüllt werden. Dieses allein sei mit rund 3.400 Euro zu beziffern. Der Gesamtschaden dürfte sich aber sicher auf über 20.000 Euro belaufen.
Kein Geld für dringende Sanierung
Schon seit Jahren müsste das über 90 Jahre alte Freibad saniert werden. Doch fehlen die finanziellen Mittel, seitdem die Mittel der Kommune gestrichen wurde. Heute wird das Bad vomTrägerverein Stadtbad Hornburg e. V. in Eigenregie betrieben und vom Förderverein „Miteinander-Füreinander 2004 e.V.“ unterstützt. Versuche, Fördergelder für das Stadtbad zu bekommen, seien bisher gescheitert, berichtet der Verein weiter. Zweimal sei bereits ein Antrag auf Förderung bei den jährlichen Mittel aus den öffentlichen Förderungen gestellt worden. Beide Male sei das Bad nicht berücksichtig worden, heißt es weiter. Auch, weil die staatlichen Mittel auf rund 200 Millionen Euro zusammengekürzt worden sind. Damit konnten nur 68 Anträge von 812 Anträgen genehmigt werden (Gesamtvolumen: 2,55 Milliarden Euro), das Stadtbad Hornburg war jedoch nicht dabei.
"Wir hoffen daher auf guten Besuch unseres Stadtbades Hornburg und die ein oder andere Spende, damit uns allen unser Stadtbad erhalten bleibt. Dann, auch das ist bekannt, seit 13 Jahren gibt es keine öffentlichen Zuschüsse für unser Stadtbad. Das bedeutet, dass viele Ehrenamtliche seit 13 Jahren mit viel Einsatz unser Stadtbad vor der Schließung bewahrt haben. Dazu kamen natürlich auch immer wieder Spenden von vielen Bürgern, teils kleine Beträge, aber auch größere", so Klaus-Werner Fricke, Vorsitzender Trägerverein Stadtbad Hornburg.
Einen Termin können sich alle Freunde und Unterstützer des Freibads schon eintragen: Am 3. August findet wieder das große Sommerfest im Stadtbad Hornburg statt.
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