Wolfenbüttel. Planschen im heimischen Garten statt Urlaub am Meer lautete das Sommerprogramm in Corona-Zeiten. Pünktlich zur Ferienzeit waren Swimmingpools fast ausverkauft. Doch nicht nur das Füllen der großen Gartenschwimmbecken ist der Grund dafür, warum der Wasserverbrauch in Wolfenbüttel aktuell etwa zehn Prozent höher ist im Vergleich zum Vorjahr. Doch wohin nach dem Sommer mit dem Poolwasser? Die Stadtwerke geben in einer Pressemitteilung eine Antwort.
Klaus-Dieter Otto, technische Führungskraft Trinkwasser der Stadtwerke Wolfenbüttel, erklärt: „Nach wie vor sind die Menschen einfach mehr zu Hause in ihren Wohnungen und Häusern, beispielsweise weil sie weiter im Homeoffice arbeiten. Sie waschen sich häufiger die Hände, arbeiten mehr im Garten und befüllen ihre Schwimmbecken.“ Wasserknappheit ist in Wolfenbüttel aber kein Thema“, betont Klaus-Dieter Otto.
Poolwasser in die Wiese oder den Gully?
Kleine Planschbecken und große Pools stehen derzeit in vielen Wolfenbütteler Gärten. Doch wie wird das Poolwasser entsorgt, wenn der Badespaß vorüber ist? Michael Merkel, Teamleiter Kanalbetrieb des Abwasserbeseitigungsbetriebs der Stadt Wolfenbüttel, erklärt: „In einem Becken mit fast 5.000 Litern Fassungsvermögen muss das Badewasser mit Chlor oder Aktivsauerstoff behandelt werden, damit es frisch bleibt. Sobald es mit chemischen Zusätzen behandelt wurde, darf es nach der Badesaison aber nicht einfach im Garten ausgekippt werden. Sorglos in die Wiese gekippt, stört das aufbereitete Wasser den natürlichen Wasserkreislauf. Deshalb ist diese Entsorgung auch verboten.“
Auch der Gully auf der Straße, der in den Regenwasserkanal und dann ohne Reinigung in die Gewässer führt, sei nicht geeignet zur Entsorgung von chemisch aufbereitetem Swimmingpoolwasser. Micheal Merkel rät: „Wasser mit Hygienemitteln muss in den Schmutzwasserkanal, an den alle Gebäude in Wolfenbüttel angeschlossen sind. Mit vielen Poolpumpen oder einer Tauchpumpe aus dem Baumarkt kann das Schmutzwasser aus dem Pool in die Toilette oder in einen Kellerbodenablauf geleitet werden.“ Dadurch gelange es in die Kläranlage der Abwasserentsorgung Wolfenbüttel AöR. Dort werde es so aufbereitet, dass es wieder in die Natur entlassen werden kann. Wer sauberes Wasser zum Planschen für den Pool braucht, müsse den Pool mit Wasser aus dem Haus befüllen. Denn hier werde die Abwassergebühr miterfasst. Wasser, das aus dem Anschluss mit Gartenwasserzähler entnommen wird, dürfe nicht behandelt werden. Hier werde keine Abwassergebühr erhoben. Es versickert im Garten und werde so auf natürlichem Wege dem Grundwasser zurückgeführt. Fest installierte Schwimmbäder müssten bereits beim Bau an die Kanalisation angeschlossen werden.
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