Nach Offenem Brief: Selke-Witzel antwortet dem Bürgermeister


Jürgen Selke-Witzel. Foto: Stadt Wolfenbüttel
Jürgen Selke-Witzel. Foto: Stadt Wolfenbüttel | Foto: Stadt Wolfenbüttel

Wolfenbüttel. In Reaktion auf den Offenen Brief von Bürgermeister Thomas Pink an den Vorsitzenden der Grünen-Stadtratsfraktion, Jürgen Selke-Witzel, erreichte unsere Redaktion von diesem eine Antwort. Auch diese werden wir im Folgenden ungekürzt veröffentlichen. In seinem Brief erhebt Selke-Witzel nun auch Vorwürfe gegen den Redakteur unseres Ursprungsartikels, in dem wir erste Reaktionen der Fraktionen und Gruppen im Rat der Stadt eingeholt hatten. Selke-Witzel bestätigte noch einmal seine darin geäußerte Kritik, bemängelt jedoch, dass seine positiven Sätze über die Wählergemeinschaft weggelassen wurden. Tatsächlich hatte Selke-Witzel das Gespräch damit begonnen, dass er eine Wählergemeinschaft grundsätzlich begrüße und "Konkurrenz das Geschäft belebt." Anschließend ordnete er seinen kurzen Aussagen zur neuen Wählergemeinschaft jedoch ein "aber, jetzt kommt das große aber" zu und gab seinem Statement mit den weiteren Äußerungen, die weit mehr als 90 Prozent des Gespräches ausmachten, ein anderes Gewicht. Dementsprechend erfolgte die journalistisch korrekte Einordnung in unserem Artikel.


Lieber Thomas,

ich komme erst jetzt dazu, Deinen offenen Brief zu beantworten, da ich heute Vormittag mit den Nachbarn die Grünrabatte unseres gemeinsamen Garagenhofes wintertauglich gemacht haben.
Was soll ich Dir auf Deinen emotionalen Brief antworten? Im Gegensatz zu Dir, habe ich gestern spontan und direkt auf Werner Heises Anruf geantwortet und hatte so keinen Einfluss auf das, was hinterher veröffentlicht wurde. So hat der uns beide gut bekannte Werner Heise komplett meine positiven Sätze über die neue politische Kraft in Wolfenbüttel weggelassen (so wie heute im Beitrag von Kai-Uwe Ruf in der Wolfenbütteler Zeitung nachzulesen). Wir GRÜNEN und ich selbstverständlich auch begrüßen es grundsätzlich, wenn sich Bürgerinnen und Bürger politisch zum Wohl unserer Stadt Wolfenbüttel engagieren! Das gilt natürlich auch für eine neue politische Kraft wie die Unabhängige Wählergemeinschaft und die Menschen, die sich in ihr einbringen. Das habe ich gestern Werner Heise auch im Interview gesagt.
Dass ich Deine Rolle in der neuen Wählergemeinschaft kritisch sehe, ist meine politische Meinung, zu der ich weiterhin stehe. Wo ist da das Problem. Auch ich kenne übrigens Bürger*innen, die meine Meinung gut finden und mir dies gesagt haben. Du solltest nach so langer Zeit in der Politik besser mit Kritik, mit meiner Kritik umgehen können. Zumal Du weißt, dass ich als GRÜNER Ratsherr Deine bisherige Zeit als Bürgermeister nicht nur kritisch, sondern durchaus auch in Respekt vor Deiner persönlichen Leistung begleitet habe.
Was Deine Anspielungen auf mögliche „höhere Ämter“ sollen, bleibt Dein Geheimnis. Falls Du das Amt des Bürgermeisters unserer schönen Stadt Wolfenbüttel meinen solltest, weißt Du bereits wie andere auch, dass ich dieses Amt nicht anstrebe. Ich werde mich aber weiterhin engagiert und konstruktiv für das Wohl der Bürgerinnen und Bürger unserer Stadt einsetzen!

Auch Dir ein schönes und entspanntes Wochenende. Jürgen Selke-Witzel


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