Wolfenbüttel. Am Dienstagmorgen führte die Polizei eine Razzia in den Bereichen der "Okerschleuse“ an der Dr.-Heinrich-Jasper-Straße, um die St.-Johannes-Kirche sowie die umliegenden Straßen und in den dort befindlichen Grünanlagen durch. Hintergrund war die innerhalb der letzten Zeit gestiegene Betäubungskriminalität. Hieraufhin stellte ein Leser die Frage, wie viele Streetworker es zurzeit in Wolfenbüttel gebe. regionalHeute.de ging dieser Frage nach.
Wie sich bei unseren Recherchen herausgestellt hat, gibt es in Wolfenbüttel derzeit überhaupt keine Streetworker, die im klassischen Sinne auf den Straßen unterwegs sind und den Kontakt zu Menschen aus dem Drogenmilieu herstellen. Dafür bieten soziale Einrichtungen die verschiedensten Angebote für Drogenabhängige an.
Landkreis und Lukas-Werk bieten Beratung vor Ort
Der Landkreis Wolfenbüttel bietet Drogensüchtigen und ihren Angehörigen die Möglichkeit, sich an den Sozialpsychiatrischen Dienst zu wenden. Sieben Sozialarbeiter stehen dort drogensüchtigen oder psychisch erkrankten Menschen ab 18 Jahren zur Seite. Zum Angebot würden unter anderem Beratungsgespräche im Gesundheitsamt oder in Hausbesuchen, Hilfen in Krisensituationen, Unterstützung nach einem Klinikaufenthalt oder Vermittlung weiterführender Hilfen gehören. Spezielle Streetworker werden vom Landkreis jedoch nicht beschäftigt.
Auch das Lukas-Werk, zu dem in Wolfenbüttel das Café Clara gehört, beschäftigt in seiner Fachambulanz keine Streetworker, wie das Werk auf Nachfrage berichtet. Durch den Tagestreff "Café Clara" habe sich jedoch seit 2002 ein niederschwelliges Hilfe- und Kontaktangebot für substituierte Opiatabhängige etabliert. Betroffene finden dort einen Schutz- und Aufenthaltsraum, während die Sozialarbeiter vor Ort Beratungs- und Unterstützungsarbeit leisten. Dieses Angebot werde gut angenommen.
Hier können Abhängige Hilfe bekommen
Wer selbst unter einem Drogenproblem leide, kann sich bei den beiden Organisationen Hilfe holen. Das Lukas-Werk bietet nicht nur stationäre Hilfe an. Seit kurzem ist auch eine vertrauliche Online-Beratungfür Menschen, die zunächst anonym bleiben wollen, möglich.
Der Sozialpsychiatrische Dienst des Landkreises ist unter der 05331 84530 oder per E-Mail unter spdi@lk-wf.de erreichbar oder persönlich zu den Öffnungszeiten im Gesundheitsamt in Wolfenbüttel an der Friedrich-Wilhelm-Straße 2a.
Lesen Sie auch:
https://regionalwolfenbuettel.de/grossrazzia-marihuana-heroin-und-methadon-sichergestellt/
https://regionalwolfenbuettel.de/razzia-in-wolfenbuettel-polizei-kontrolliert-drogenszene/?utm_source=readmore&utm_campaign=readmore&utm_medium=article
mehr News aus Wolfenbüttel