Hornburg. Im Kleinen Fallstein kamen zahlreiche Besucher zur Einweihung von drei Informations-Tafeln zusammen. Sie befinden sich vor dem Grenzzaun oberhalb von Hornburg. Dieses Ereignis gehörte zur Gedenkveranstaltung „Vor 30 Jahren Grenzöffnung“ der Stadt Osterwieck im Hornburger Nachbardorf Rhoden. Dies berichtet Bernd-Uwe Meyer.
Der Willkommensgruß der Osterwiecker Bürgereisterin Ingeborg Wagenführ habe zahlreichen Interessierten aus Niedersachsen und Sachsen-Anhalt gegolten. „Hier verlief die Teilung Deutschlands und Europas. Die Regierung der ehemaligen DDR veranlasste in den 70er Jahren den Bau des sogenannten Schutzstreifenzaunes. Reste sind mahnend erhalten geblieben“, erinnerte sie. Anschließend habe die Bürgermeisterin Informationen über den 1975/76 gebauten Wachturm mitgeteilt, der die Flucht von DDR-Bürgern verhindern sollte.
Vor der Enthüllung der drei Informationstafeln habe Wagenführ auf die finanzielle Unterstützung der Volksbank Börßum-Hornburg sowie der VR Stiftung der Volksbanken und Raiffeisenbanken in Norddeutschland hingewiesen. „Dadurch konnte die Herstellung der Tafeln ermöglicht werden, ein rundum gelungenes Projekt mit Nachhaltigkeit für folgende Generationen.“ Eine Tafel informiere von der Geschichte der Grenze bei Hornburg. Auf der zweiten Tafel werde über den historischen Tag der Grenzöffnung zwischen Hornburg und Rhoden berichtet. Die 3. Tafel „erzählt“ über die Beobachtungstürme und besonders über den Grenzturm Rhoden.
880. Grenzsäule enthüllt
Ingeborg Wagenführ habe sich besonders bei Annett Drescher vom Fachbereich „Bauen und Ordnung“ aus der Hornburger Partnerstadt Osterwieck für die Umsetzung des wertvollen Projektes bedankt. Später berichtete Ulrich Köhler als Zeitzeuge über die am 17. November 1989 erfolgte Arbeit mehrerer Helfer der damaligen LPG (P). Zwischen Hopenstedt und Hornburg hätten eilig Bäume und Hecken beschnitten werden müssen, damit der Weg während der Grenzöffung bei Hornburg begehbar wurde.
Nach der feierlichen Enthüllung habe die Bürgermeisterin Lothar Engler begrüßt, der einer Gruppe ehemaliger „Grenzer aus Ost und West“ vorsteht, die sich zusammengetan haben, um die Erinnerung wachzuhalten. Ihr Gruß galt auch Andreas Weihe, dem Vorsitzenden des Heimatvereins Abbenrode. Beide hätten es sich zur Aufgabe gemacht, originalgetreue Nachbauten der Grenzsäulen zu errichten. Hier, an der mörderischen ehemaligen innerdeutschen Grenze, enthüllten Weihe und Engler die 880. Grenzsäule von der Ostseeküste bis nach Hof. „Die Enthüllung der Grenzsäule ist der symbolische Akt für die Fertigstellung des Genzdenkmals“, betonte die Bürgermeisterin aus Hornburgs Schwester- und Partnerstadt. Zum Projekt Grenzlehrpfad Nordharz würden bisher drei Säulen gehören, von denen die beiden anderen bei Wülperode und Stapelburg stehen. Weitere Säulen erinnern in Mattierzoll an Deutschlands Teilung. Nach dieser feierlichen Enthüllung wurde die deutsche Nationalhymne gesungen und gespielt. Bevor viele Besucher ihre Gedanken austauschten, mahnte Ingeborg Wagenführ: „Möge diese Säule ein Fingerzeig auf die Verantwortung der Menschheit sein.“
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