[image=5e1764d3785549ede64cd143]Mitarbeiter der Niedersächsischen Landesforsten haben im Forstamt Wolfenbüttel 12 Nisthilfen für den seltenen und heimlichen Schwarzstorch in der Region zwischen Wolfenbüttel und Wolfsburg gebaut. Die Kunsthorste sollen zukünftig sowohl im Landeswald als auch in den von den Landesforsten betreuten Genossenschaftswäldern in den großen Waldgebieten wie Lappwald oder Elm als sichere Kinderstube dienen.
Hauptverantwortlich für diese Aktion sind Naturschutzförster Peter Köglsperger und Arne Torkler, einer von sieben niedersächsischen Schwarzstorchbetreuern der staatlichen Vogelschutzwarte in Hannover. Gemeinsam mit einem professionellen Team von Seilkletterern wurden in schwindelerregender Höhe Nisthilfen aus Kanthölzern und typischem Nestmaterial wie Reisig und Moos in die Astgabeln mächtiger Bäume gebaut.
„Durch die naturnahe und nachhaltige Waldwirtschaft nach dem LÖWE – Programm sichern die Landesforsten langfristig Lebensräume für seltene Tierarten wie den Schwarzstorch“, erklärt Schwarzstorchexperte Arne Torkler, „der Bau von Kunsthorsten in ruhigen, abgelegenen Waldgebieten ermöglicht dem scheuen Waldbewohner eine störungsfreie Aufzucht seiner Jungvögel.“
Die scheuen Vögel bevorzugen reich strukturierte Mischwälder mit Lichtungen, Fließgewässern oder Tümpeln, die sie mit ihrem tiefroten Schnäbeln auf der Jagd nach Fischen durchsuchen. Jetzt warten die Förster gespannt auf die Rückkehr der schönen Vögel aus Afrika und hoffen, dass die neuen Brutplätze gleich in der ersten Saison besetzt werden. Dabei kann bereits eine Störung durch den Menschen zu Brutbeginn im Frühjahr zur langfristigen Aufgabe des Brutgebietes führen. Um eine erfolgreiche Brut zu ermöglichen, halten die Landesforsten die Horststandorte geheim und sichern gleichzeitig geeignete Brutbäume. Ebenso spielen Besucherlenkung und der Wegerückbau eine wichtige Rolle um Störungen zu verhindern.
Bereits in den 1950’er Jahren begann Naturschützer Alfred Nottorf mit dem Schutzprogramm für den Schwarzstorch in Niedersachsen, nachdem die Bestände des Vogels Tiefststand erreicht hatten. Seitdem unterstützen die Landesforsten in enger Zusammenarbeit mit Fachleuten aus dem behördlichen und ehrenamtlichen Naturschutz die Förderung des Schwarzstorches und anderer bedrohter Arten, wie zum Beispiel Wildkatze, Eisvogel, Luchs oder Uhu.
Die Erfolge sind bereits sichtbar. In ganz Niedersachsen brüten jährlich circa 60 Schwarzstorch-Brutpaare, davon finden mehr als 2/3 einen Nistplatz in den Wäldern der Niedersächsischen Landesforsten, die mit rund 330.000 Hektar über 1/3 der niedersächsischen Waldfläche verfügen.
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