Neuen Lock-Down vermeiden: Dies sind die weiteren Corona-Maßnahmen

In einer Pressekonferenz teilte Bundeskanzlerin Angela Merkel zusammen mit Hamburgs erstem Bürgermeister Peter Tschentscher und Ministerpräsident Markus Söder das weitere Vorgehen in der Corona-Krise mit.

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(Symbolbild) | Foto: Marvin König

Region. Am heutigen Dienstag beriet sich Angela Merkel zusammen mit den Ministerpräsidenten über neue Corona-Regelungen. In einer Pressekonferenz äußerte sich Merkel jetzt zu den Maßnahmen im Zusammenhang mit dem Coronavirus.


"Wir sind gut durch den Sommer gekommen, aber jetzt im Herbst und Winter wird es schwieriger", erklärte Angela Merkel gleich zu Beginn der Konferenz. Die Zahlen würden wieder ansteigen, nicht zuletzt, da sich das öffentliche Leben nun, in den kälteren Jahreszeiten, wieder zunehmend in die geschlossenen Räume verlagern werde. Ein Infektionsgeschehen, das beunruhige, dem man sich jedoch mit den geeigneten Maßnahmen entgegenstellen wolle.

Ziel der Maßnahmen sei es vor allem die Wirtschaft am Laufen zu halten, einen zweiten Lock-Down zu verhindern. Dies sei einer der wichtigsten Punkte. Auf der anderen Seite wolle man den Kindern ermöglichen weiterhin Schulen und Kitas zu besuchen.

AHA-Formel bleibt


So würden die Grundregeln im Umgang mit dem Coronavirus so lange beibehalten werden, bis es einen Impfstoff, oder eine Möglichkeit gebe die Krankheit richtig zu behandeln. Dies bedeutet, dass die Maskenpflicht sowie der Mindestabstand weiterhin eingehalten werden müssen. Daneben müsse ein besonderes Augenmerk auf das Lüften gelegt werden, erklärt Merkel weiter. Denn gerade in geschlossenen Räumen sollte dies ernst genommen werden. Anhand eines Förderprogrammes sollen auch die Belüftungsanlagen verbessert und auf Virenschutz ausgelegt werden. Dies sei vor allem in Bürgerhäusern sowie in Schulen wichtig.

Bußgeld bei Falschangaben im Restaurant


Um die Infektionsketten besser und schneller nachvollziehen zu können, werde in Zukunft ein Bußgeld von 50 Euro bei Falschangaben in Restaurants oder sonstigen Betrieben fällig. Hier seien die Betreiber angehalten die Angaben im Zweifel zu überprüfen und sich gegebenenfalls auch einen Ausweis oder ähnliches vorlegen zu lassen. Dies erleichtere auch dem Gesundheitsamt die Arbeit. Auch Stichpunktkontrollen der Polizei oder der Gesundheitsämter könnten hier durchgeführt werden.

Peter Tschentschner weißt hierzu auf einen besonderen Fall aus Hamburg hin. Dort habe sich in der Vergangenheit ein Fall ereignet, bei welchem nicht einmal die Hälfte aller Eintragungen der Gaststätte korrekt gewesen seien.

Um die Akzeptanz der Listen bei der Bevölkerung zu erhöhen sei Diskretion durch die Betreiber notwendig. Diese hätten dafür zu sorgen, dass die Listen nicht öffentlich herumliegen.

Schulen und Kitas


Um zu verhindern, dass es abermals zu einem Lock-Down auch in den Schulen und Kitas kommt, wird eine Teststrategie gebraucht. Ebenso müsse das richtige Verhalten im Falle einer Infektion an den Einrichtungen klar sein, damit nicht die gesamte Schule stillgelegt werden müsse. Hierzu habe die Ministerkonferenz ein Hygienekonzept ausgearbeitet.

Private Feiern


Um die Verbreitung des Coronavirus weiterhin einzudämmen sieht die Regierung weitere Maßnahmen vor, sollten die Infektionszahlen weiterhin steigen. Hierzu zählt es auch private Feiern im Blick zu behalten. Bei einer Infektionsrate bei 35 pro 100.000 Einwohnern in sieben Tagen werde empfohlen private Feiern in angemieteten Räumen mit höchstens 50 Teilnehmern, in Privaträumen mit 25 Teilnehmern zu begehen. Sollte das Infektionsgeschehen höher liegen - 50 pro 100.000 - verringere sich die Zahl auf 25 in gemieteten Räumen und 10 im Privaten. Hierbei handele es sich jedoch nur um Empfehlungen, keine Pflicht.

Generell gehe es darum das Infektionsgeschehen soweit im Griff zu behalten, dass ein Lock-Down verhindert werden kann. Dazu zählt auch weniger Alkohol. Dies könne eventuell mit Sperrstunden umgesetzt werden.

Reisen in Risikogebiete


Minsterpräsident Markus Söder appelliert noch einmal an die Menschen. Man solle sich in diesen Herbstferien genau überlegen ob, man jetzt wegfahren müsse. "Keiner kann sagen, ob ein Ziel, das scheinbar kein Risikogebiet ist, nicht über Nacht eines wird." Seine Empfehlung laute daher die Ferien in Deutschland zu verbringen.


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