Wolfenbüttel. Bei den Erschließungsarbeiten zum Baugebiet "Am Södeweg" wurde im südlichen Bereich eine hohe Schadstoffbelastung festgestellt. Die Beseitigung des kontaminierten Materials wird nun zu erhöhten Kosten führen.
Das nach der sogenannten Holland-Liste als Z 3 eingestufte belastete Material (Ziegelbruch) wurde auf dem ehemaligen Gelände einer Gärtnerei festgestellt. Der Baugrund für die geplante Erschließung wurde im Vorfeld zunächst im Rahmen einer Baugrundvorerkundung mit weitmaschigem Aufschlussraster untersucht und erst zu Beginn der Erschließungsarbeiten mit einem verdichteten Raster von Bodenprobenentnahmestellen überzogen.
Zum Zeitpunkt der Durchführung der Bauleitplanung lagen auf Grundlage der Baugrundvorerkundung keine Erkenntnisse über eventuell belastete Teilflächen imGesamtbaugebiet vor. Ebenfalls ergaben sich zum Zeitpunkt des Grunderwerbs keine Hinweise auf die belastete Bodenverfüllung, teilte die Verwaltung mit.
260.000 Euro Kosten
Nach eingehender juristischer Prüfung könnten allerdings keine Schadensersatzforderungen gegenüber dem Verkäufer der Fläche geltend gemacht werden. Zu entsorgen sind insgesamt 3.600 Tonnen belastetes Recyclingmaterial. Für den Leistungsumfang die Materialbergung, den Transport, die Entsorgungsgebühren und die abschließende Geländeprofilierung entstehen Mehrkosten in Höhe von insgesamt 260.000 Euro.
Zurzeit schreitet die Baumaßnahme zügig voran. Um den Zeitplan nicht zu gefährden und auch die geplante Vermarktung noch in diesem Jahr zu erreichen, sei es erforderlich, die Entsorgung des belasteten Materials kurzfristig zu beauftragen.
Ob und wer nun für die zusätzlichen Kosten aufkommen wird, ist derzeit noch unklar. Stadtrat Ivica Lukanic zeigte sich im Bauausschuss erstaunt: "Ich würde auch gerne wissen, woher das kommt. Das ist schwer nachvollziehbar." Die Verwaltung kündigte an, die Angelegenheit nochmal juristisch genauestens prüfen zu lassen.
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