Neues Stadtbuskonzept verärgert den Ortsrat Wendessen

Der Ortsrat kritisiert vor allem, dass Wendessen durch das neue Stadtbuskonzept eine Anbindung nach Wolfenbüttel verliert. Den Wünschen des Ortsrates, eine Lösung zu finden, sein in in der Ratsvorlage nichtmal in Teilen entsprochen worden.

von Julia Seidel


Symbolbild.
Symbolbild. | Foto: Pixabay

Wendessen. Schwer enttäuscht zeigte sich der Ortsrat Wendessen von den Plänen der Stadtverwaltung im Rahmen des neuen Buskonzeptes. Wie der Ortsrat in einer Pressemitteilung berichtet sei Wendessen "der Verlierer des Buskonzeptes".


Demnach solle im Ort die Linie 796 wegfallen. Somit würde nicht nur die Anbindung an die Schweigerstraße, sondern auch nach Ahlum verloren gehen. Auch die Einrichtung eines Anruf-Linien-Taxis (ALT), das nur fährt, wenn zuvor ein Fahrgast mitgeteilt hat, dass er fahren möchte, sehe die Verwaltung in der Beschlussvorlage zum Rat nicht vor. Zunächst sei die Verwaltung dem Ortsrat gegenüber zuversichtlich gewesen das ALT auf Abruf vom Ginsterweg in Linden über Wendessen nach Ahlum und in die Schweigerstraße fahren zu lassen. Dass nun in der Ratsvorlage dem Wunsch des Ortsrats nicht einmal in Teilen entsprochen werde, stößt bei den fünf Ortsratsmitgliedern auf Unverständnis. „Es ist nicht einzusehen, dass die Wünsche fast aller Ortsteile erfüllt oder zumindest geprüft werden, während die Bedürfnisse der Wendesser komplett ignoriert werden“, sagt Ortsbürgermeister Klaus-Martin Jungkurth.

Ortsbürgermeister Klaus-Martin Jungkurth. (Archiv)
Ortsbürgermeister Klaus-Martin Jungkurth. (Archiv) Foto: Anke Donner



Stadtbaurat Ivica Lukanic hatte in der vergangenen Ortsratssitzung klargemacht, dass die Linie 796 in ihrer derzeitigen Form nicht wirtschaftlich zu betreiben sei. Dafür habe der Ortsrat auch Verständnis, dass jedoch der weitaus geringere Betrag für eine ALT-Lösung nicht einmal für eine Probephase aufgebracht werden soll, sei eine ungerechtfertigte Schlechterstellung des Ortsteils. „Die Stadt verweist auf den Haltepunkt der Bahn, der für 2025 angekündigt ist – Verwaltungsvertreter selbst zweifeln diesen Termin aber an“, zählt Jungkurth auf. „Und unsere Erfahrung mit anderen Baumaßnahmen stimmt uns nicht zuversichtlich, dass die zweite Haltestelle für die Linie 710 rechtzeitig zum Wegfall der 796 eingerichtet wird.“ Eine Haltestelle in der Nähe der Ampelkreuzung sei aber notwendig, da sonst der Weg für viele Wendesser zum Bus zu weit sei.

Das sagt die Stadt



Wie die Stadt Wolfenbüttel auf Nachfrage von regionalHeute.de mitteilt, befinde sich das Buskonzept derzeit in der politischen Diskussion, wobei auch die Ortsräte angehört wurden. Die jeweiligen Kritikpunkte wären dann gemeinsam mit den Planern ausführlich beraten und diskutiert worden. Ziel des Konzeptes sei eine optimale Anbindung für alle. Fahrgastzählungen würden in der Regel den Bedarf abbilden, wonach sich die Empfehlung der Experten richten würde. Es gebe jedoch auch Vorschläge, die, aus Sicht der Experten, nicht umsetzbar sind, oder nicht angemessen umgesetzt werden sollten, da es Alternativen vor Ort schon gebe oder das Ergebnis die Mittel nicht rechtfertige. Die letzte Entscheidung habe die Politik. Die Verwaltung habe hierzu eine Vorlage verfasst, die es der Politik möglich macht, ohne Weiteres auf die Wünsche zu reagieren.

Der Beschluss über das Stadtbuskonzept wird in der nächsten Ratssitzung am 25. März gefällt.


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