Neugestaltung der Kriegsgräberstätte


Die neu gestaltete Grabanlage erinnert auf würdige Weise an die Opfer von Krieg und Gewaltherrschaft in vergangener Zeit. Foto: Privat
Die neu gestaltete Grabanlage erinnert auf würdige Weise an die Opfer von Krieg und Gewaltherrschaft in vergangener Zeit. Foto: Privat | Foto: Privat



Hedeper. Um auf würdige Weise an die Opfer von Krieg und Gewaltherrschaft während des Zweiten Weltkrieges zu erinnern, hat nach einem bewilligten Antrag nun die Firma Michael Pelludat, Garten- und Landschaftsbau, die Kriegsgräberstätte auf dem Friedhof in Hedeper neu gestaltet. Hierzu wird im nachfolgenden Artikel berichtet.

"Am Südrand des Friedhofs wurden in den beiden letzten Kriegsjahren des Zweiten Weltkrieges ein sowjetischer und ein polnischer Zwangsarbeiter bestattet. Obwohl ihre Namen, Geburts- und Sterbedaten bekannt seien, konnten die Umstände, die zu ihrem Tod führten, nicht geklärt werden. Das gleiche treffe auch für die vier Kinder von Zwangsarbeiterinnen zu. Sie starben bereits im Säuglingsalter im Zwangsarbeiterlager Halchter bei Wolfenbüttel und wurden in aller Stille auf gleicher Fläche beigesetzt.

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Kriegsgräber vor der Umgestaltung. Foto: privat



Im Jahr 1980 ließ der damalige Bürgermeister der Gemeinde die viele Jahre vernachlässigte Grabanlage nach seinem Entwurf herrichten. Die Fläche wurde mit einem Kreuz versehen, bekam eine Einfassung, wurde mit Koniferen bepflanzt und in den Folgejahren vom Gemeindearbeiter gepflegt. Über mehr als dreißig Jahre war die Bepflanzung gewachsen, die Lebensbäume hatten eine beträchtliche Höhe erreicht und auch die anderen Pflanzen ließen ein Zurückschneiden nicht mehr zu. Der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge hatte die Kriegsgräber im Winter 2013 fotografiert und darauf aufmerksam gemacht, dass die vorhandene Grabanlage dringend einer Umgestaltung bedarf.

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Neugestaltete Gräber. Foto: Privat



Nach Rücksprache mit dem Bezirksverband Braunschweig der Kriegsgräberfürsorge und dem Niedersächsischen Innenministerium erstellte der jetzige stellvertretende Bürgermeister Heinz Fandre einen Entwurf zur Neugestaltung der Kriegsgräber. Anhand dieser Handskizze ließ er sich Angebote sowohl von Landschaftsgärtnern als auch von Steinmetzbetrieben erstellen. Sie bildeten die Grundlage des Antrags auf Kostenübernahme der Maßnahme durch das Niedersächsische Innenministerium.

Am 08. Juni erfolgte der schriftliche Bewilligungsbescheid und kurz darauf begann die Firma Michael Pelludat, Garten- und Landschaftsbau, mit der Rodung des Baumbestandes. Die zwei mal vier Meter große Fläche erhielt eine ebenerdige Einfassung aus hellem Granit und eine Unterteilung in Kreuzform aus dem gleichen Material. Im oberen Drittel wurden sechs unterschiedlich hohe Granitstelen errichtet. An ihnen wurden vom Steinmetz- und Bildhauermeister Ralf Deike, Kissenbrück, Bronzetafeln mit den Namen der Verstorbenen angebracht. Am Kopfende der Anlage stehen zwei KugelL-ebensbäume, und das Gräberfeld ist mit winterharten Bodendeckern bepflanzt.

Heute erinnert die neu gestaltete Grabanlage auf würdige Weise an die Opfer von Krieg und Gewaltherrschaft in vergangener Zeit."

Namensliste der auf dem Friedhof Hedeper bestatteten „Fremdarbeiter“ und Kinder von „Fremdarbeiterinnen“


Pawel Parchomonke (geboren am 11.1.1896, verstorben am 6.8.1944)
Francizek Jasnowski (geboren am 5.7.1899, verstorben am 29.4.1945)
Nikolaus Iwanowa (geboren am 16.5.1944, verstorben am 18.12.1944)
Senata Rapschowa (geboren am 28.5.1944, verstorben am 7.9.1944)
Marian Stanisk ( geboren am 21.8.1944, verstorben am 6.11.1944)
Georg Tyminski  ( geboren am 22.2.1945, verstorben am 28.4.1945)


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