Wolfenbüttel. Die umfangreiche Neugestaltung der Wolfenbütteler Fußgängerzone liegt in den letzten Zügen. Doch auf der Zielgeraden gibt es noch einmal schlechte Nachrichten: Die Baukosten haben sich ein weiteres Mal erhöht. Das geht aus einer Verwaltungsvorlage hervor, die in der kommenden Woche dem Wirtschaftsausschuss zur Kenntnis gegeben wird.
Bereits im September 2022 war der Ratsbeschluss für die Umgestaltung weiterer Teile der Fußgängerzone erfolgt. Seinerzeit war man von einem Maßnahmenbudget von 4,5 Millionen Euro ausgegangen. Schon im Juni letzten Jahres hatte man nachbessern müssen. Die Gremien stimmten einer Erhöhung um 550.000 Euro auf 5,05 Millionen zu. Nun geht es um weitere 600.000 Euro, was eine Gesamtsumme von 5,65 Millionen bedeuten würde.
Eilige Entscheidung
Eine Entscheidung ist bereits im nicht öffentlichen Verwaltungsausschuss gefallen, die weiteren Gremien werden lediglich informiert. Die Entscheidung sei eilig gewesen, da zeitnah die Schlussrechnung für den 2. und 3. Bauabschnitt der Fußgängerzone bezahlt werden musste.
Gründe für die Kosten
Die Stadt begründet die Mehrkosten unter anderem mit der Baustelleneinrichtung und Verkehrssicherung. Damit die Einschränkungen der Gewerbetreibenden so gering wie möglich gehalten werden konnten, habe der Zugang zu den Geschäften jederzeit sichergestellt werden müssen. Dafür sei es erforderlich gewesen, die Verkehrsführung teilweise mehrfach täglich umzusetzen und den Gegebenheiten anzupassen. Aufgrund der Kleinteiligkeit habe sich der Aufwand gegenüber der Planung erhöht.
Um eine sichere Fußgängerführung nach Leitungsverlegung bis zum Beginn des Straßenbaus zu gewährleisten und um die Staubbelastung auf der Baustelle so gering wie möglich zu halten, seien großräumig provisorische Betonflächen eingerichtet worden. Diese konnten auch die Geschäfte mit ihren Auslagen nutzen. Durch zusätzliche Leistungen im Bereich der Tiefbauarbeiten (zum Beispiel Untergrundverbesserungen, archäologische Funde) und Gebäude (zum Beispiel Sicherungsmaßnahmen) sei es zu einer Verlängerung der Bauzeit und damit zu einer Erhöhung der Baustellengemeinkosten gekommen.
Auch bei den Erdarbeiten, bei der Anpassung von Gebäudeteilen, bei den Baunebenkosten, der Begutachtung und Bewertung der Bestandsgebäude sowie dem barrierefreien Umbau der Fußgängerampel an der Breiten Herzogstraß sei es zu unerwarteten Kosten gekommen.
Hier kommt das Geld her
Doch die Beschlussvorlage beinhaltet ebenfalls eine Lösung, wo die 600.000 Euro herkommen sollen. 100.000 Euro können durch zur Verfügung stehende Haushaltsmittel der Maßnahme Umgestaltung Schlossplatz / Dammfeste abgedeckt werden. Die Maßnahme sei nahezu schlussgerechnet und es sei absehbar, dass diese kostengünstiger realisiert werden könne. Die anderen 500.000 Euro könnten aus der Maßnahme Am Brüggeberge West abgezweigt werden. Diese könne wegen der laufenden Klärung zur Erhebung von Erschließungsbeiträgen derzeit nicht umgesetzt werden. Die Mittel seien bei den nächsten Haushaltsanmeldungen wieder einzuplanen.