In der kommenden Nacht werden die Uhren um eine Stunde von 2 Uhr auf 3 Uhr auf die Sommerzeit vorgestellt. Die Nacht ist also eine Stunde kürzer (WolfenbüttelHeute.de berichtete). Wir veröffentlichen Wissenswertes zur Zeitumstellung. Wann der Frühling kommt, wird allerdings nicht beantwortet...
Merksprüche zur Zeitumstellung
Im Frühjahr wird die Uhr vorgestellt, im Herbst wieder zurück.
- Im Frühling stellt man die Gartenmöbel vor das Haus und im Winter stellt man sie wieder zurück ins Haus.
- Sommer enthält ein O wie in vor.
- Im Sommer wird die Uhr vorgestellt, im Winter hinter.
Welche Zeit ist eigentlich normal?
Winterzeit ist die Normalzeit. Die Sommerzeit wurde künstlich eingeführt.
Warum drehen wir eigentlich an der Zeit?
1980 wurde die Zeitumstellung bei uns eingeführt. Damals hatten viele Nachbarländer diese Regelung bereits und Deutschland wollte dem nicht nachstehen und passte sich somit an. Politiker waren der Überzeugung, dass man durch eine bessere Nutzung des Tageslichts viel Energie einsparen könne. Im Jahr 2002 kam die Zeitumstellung auf den Prüfstand. Die Bundesregierung beschloss, die Sommerzeit auf unbestimmte Zeit bestehen zu lassen.
Bringt’s was?
Das Einsparen von Energie ist bis heute umstritten. 2005 teilte die Bundesregierung mit, dass in Deutschland keine Enegie eingespart wird. In anderen Ländern wirkt sich die Zeitumstellung sogar negativ auf die Umwelt aus.
Vorteile/Nachteile
Längere Abende
Im Sommer ist es abends länger hell, was viele für sehr angenehm finden.
Menschliche Natur
Befürworter der Sommerzeit argumentieren, es sei für die Menschen vorteilhaft, abends länger bei Tageslicht die Freizeit gestalten zu können, wodurch ihre Produktivität erhöht werde. Gegner argumentieren, die Anpassung an den neuen Tagesrhythmus dauere mindestens mehrere Tage, sei gesundheitsschädlich und verringere während der Umstellungsphase die Produktivität. Psychologen und Mediziner haben negative Auswirkungen der Zeitumstellung festgestellt, da sich die Anpassung des chronobiologischen Rhythmus des Organismus als problematisch herausgestellt hat
Technischer Aufwand
Alle Uhren müssen zweimal im Jahr gestellt werden. Immer mehr Uhren werden heute über ein Funksignal (Funkuhr) automatisch gestellt, viele müssen aber insbesondere in Privathaushalten nach wie vor manuell umgestellt werden.
Landwirtschaft
Aus der Landwirtschaft ist bekannt, dass Milchkühe ein bis zwei Wochen benötigen, um sich auf die neuen Melkzeiten umzustellen.
Nachtdienste
Einrichtungen mit nächtlichem Bereitschaftsdienst haben mit dem Problem zu kämpfen, dass entweder der Dienst eine Stunde länger oder aber die Ruhezeit eine Stunde verkürzt ist und somit eventuell nicht mehr den gesetzlichen Anforderungen genügt. Daher müssen häufig für die Tage der Zeitumstellung eigene Dienstpläne erstellt werden, was zusätzliche Kosten verursacht.
Öffentliche Verkehrsmittel
Bei Umstellung von Winterzeit auf Sommerzeit verkehren die Züge mit einer Stunde Verspätung bis zum Zielbahnhof. Im umgekehrten Fall ist die Stunde zwischen 2 und 3 Uhr zweimal vorhanden. Züge, die in dieser Stunde unterwegs sind, werden in einem geeigneten Bahnhof eine Stunde lang angehalten. Dadurch kommt der Zug laut Fahrplan zwar pünktlich an, die tatsächliche Reisezeit erhöht sich aber trotzdem um eine Stunde.
Luftfahrt
Die Luftfahrt, die ständig über mehrere Zeitzonen hinweg fliegt und koordiniert wird, arbeitet immer mit Koordinierter Weltzeit (UTC), die von der Sommerzeit-Umstellung nicht betroffen ist. Es müssen also keine Flugzeuge irgendwo warten.
Religion
Jüdische und muslimische Gebets- und Fastenzeiten richten sich nach dem Sonnenstand. Sommerzeitregelungen verändern daher die Zeit zwischen Morgengebet und Arbeitsbeginn bzw. Arbeitsende und Abendgebet bzw. Fastenbrechen.
Quelle: Radio Brocken, Foto: Anke Donner