Zum dritten Mal schreiben das Niedersächsische Gesundheitsministerium, das Niedersächsische Wirtschaftsministerium, die Kassenärztliche Vereinigung Niedersachsen (KVN) und die AOK Niedersachsen den Niedersächsischen Gesundheitspreis aus. Insgesamt ist der Preis mit 15.000 Euro dotiert. Ziel ist es, innovative Ideen zu entdecken, sie bekannt zu machen und dadurch dazu beizutragen, die Versorgungsqualität im Land weiter zu fördern.
„Wir wollen zeigen, wie hochwertig die Menschen in Niedersachsen medizinisch versorgt werden. Fachkräfte entwickeln häufig Ideen, die diese Qualität weiter verbessern. Mit dem Wettbewerb bieten wir eine Plattform zum Erfahrungsaustausch. Die besten Beiträge werden prämiert; sie sollen andere zu eigenen Ideen anregen", sagte Niedersachsens Sozial- und Gesundheitsministerin Cornelia Rundt.
Wirtschaftsminister Olaf Lies unterstrich die Bedeutung von Innovationen in der Gesundheitswirtschaft: „ Anhand von konkreten Beispielen wollen wir etwa die Vorteile von eHealth-Lösungen aufzeigen. Sie können einen entscheidenden Beitrag zur besseren Patientenversorgung leisten - gleichzeitig aber auch zur Erhöhung der Produktivität beitragen."
„AOK Niedersachsen will für die Bevölkerung eine qualitativ hochwertige und wirtschaftliche Versorgung sicherstellen. Damit dies gelingt, brauchen wir innovative Ideen und Projekte. Der Niedersächsische Gesundheitspreis setzt genau an dieser Stelle an. Er trägt dazu bei, neue Versorgungsansätze zu identifizieren, Optimierungsmöglichkeiten zu finden und neue Wege zum Wohl der Patienten einzuschlagen", sagte der AOK-Vorstandsvorsitzende Dr. Jürgen Peter.
KVN-Vizepräsident Dr. Jörg Berling ergänzte: „Der niedersächsische Gesundheitspreis würdigt wichtige Impulse für eine patientennahe Weiterentwicklung unseres Gesundheitswesens. Die diesjährigen Preiskategorien reflektieren Kernfragen unserer Lebens- und Arbeitswelt. Zu ihrer Lösung sind wir auf innovative Ansätze in der Patientenversorgung angewiesen."
Ausgelobt wird der Preis in drei Kategorien, die mit jeweils 5.000 Euro dotiert sind:
1. Menschen mit psychischen Erkrankungen besser versorgen
Beim Stichwort „Gesundheit" denken viele zunächst oft nur an körperliche Aspekte. Der gesunde Geist, das psychische Wohlbefinden, führt viel zu oft ein Schattendasein. Die weite Verbreitung von psychischen Erkrankungen und zahlreiche Initiativen und Aktivitäten zeigen, dass psychische Gesundheit als Thema in der Gesundheitsversorgung immer mehr an Bedeutung gewinnt und zunehmend enttabuisiert wird. So gibt es bereits viele Versorgungsangebote für Menschen mit Depressionen, Suchterkrankungen oder auch ADHS (Aufmerksamkeitsdefizit- / Hyperaktivitätsstörung). Das Themenfeld bietet viel Potenzial. Mit der Ausschreibung dieser Preiskategorie sollen interessante Ansätze identifiziert und ausgezeichnet werden.
2. Gesundheit in kleinen und mittleren Unternehmen fördern
Gesundheitsförderung wird in den Unternehmen und Betrieben immer bedeutender. Denn die Veränderungen in der Arbeitswelt, beispielsweise eine ständige Erreichbarkeit oder immerwährende Mobilität, bringen nicht nur Chancen für die Beschäftigten, sondern sie sorgen auch für vielfältige Herausforderungen. Innovative Ansätze in der Gesundheitsförderung und im Gesundheitsmanagement können dazu beitragen, die betrieblichen Veränderungsprozesse positiv zu gestalten. Eine eigene Kategorie für diesen Bereich unterstreicht die Bedeutung.
3. eHealth - Lösungen zur Verbesserung der Kommunikationsketten in der Gesundheitsversorgung
Wenn es um eine effiziente und patientenorientierte Gesundheitsversorgung geht, sind Mehrfachuntersuchungen, Medikamentenwechselwirkungen oder ein unzureichendes Informationsmanagement zwischen den Leistungserbringern häufig diskutierte Themen. Mehr denn je ist die koordinierte Zusammenarbeit der Leistungserbringer gefragt. Versorgungsrelevante Informationen sollten dort vorliegen, wo medizinische oder pflegerische Entscheidungen getroffen werden: im Krankenhaus, bei niedergelassenen Ärztinnen und Ärzten, beim ambulanten Pflegedienst, bei Patientinnen und Patienten oder auch bei Angehörigen. Informations- und Kommunikationstechnologien können hierbei unterstützen, indem sie zur Optimierung des Datenmanagements und damit zur Schaffung von mehr Transparenz im Behandlungsprozess beitragen. In dieser Preiskategorie sollen innovative Lösungen, die die Kommunikationsketten verbessern, ausgezeichnet werden.
Mit der Auswahl dieser Kategorien soll insbesondere erreicht werden, dass innovative Ansätze stärker in den Fokus genommen werden. Die bei den Bewerberinnen und Bewerbern gewonnenen Erfahrungen sollen der Fachöffentlichkeit zugänglich gemacht werden und in die gesundheitspolitischen Diskussionen auf Landesebene einfließen.
Bewerben können sich Verbände, Institutionen, Initiativen, Unternehmen, Einzelpersonen und Fachleute aus den Bereichen eHealth, Gesundheitsversorgung und Gesundheitsförderung. Bewerbungsschluss ist der 19. Juli 2013. Koordiniert wird die Ausschreibung des Preises von der Landesvereinigung für Gesundheit und Akademie für Sozialmedizin Niedersachsen e. V.
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