Norderney winterfest zu machen war das Ziel der Strandaufspülung, die am 6. August mit dem Antransport der ersten Spülrohre begann und mit der offiziellen Abnahme am Donnerstag zeitgerecht endete. Bis zum vergangenen Wochenende sind im Auftrag des NLWKN (Niedersächsischer Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz) rund 250.000 Kubikmeter Sand in die Buhnenfelder am Westkopf zwischen der Liegehalle und dem Januskopf eingebracht worden. Die Maßnahme war nach den Sandverlusten der vergangenen Winterhalbjahre erforderlich, wie Vermessungen der NLWKN-Betriebsstelle Norden-Norderney ergeben hatten. „Die Aufspülung schützt das Deckwerk vor Unterspülungen und reduziert die Seegangsbelastung der Küstenschutzanlagen im Sturmflutfall und war dringend erforderlich", erläuterte NLWKN-Betriebsstellenleiter Frank Thorenz.
Der Sand für die Strandaufspülungen stammte aus der westlich von Norderney liegenden „Robbenplate". Erstmals wurde in diesem Jahr ein so genannter Laderaumsaugbagger oder Hopperbagger der Firma Baggerbedrijf de Boer eingesetzt, der den Sand aus der Entnahmestelle zu einer Koppelstation brachte, die vor den Buhnen zwischen Milchbar und Moltkestraße lag. Dort wurde das Baggerschiff mit einer Leitung verbunden, über die das Sand-Wasser-Gemisch in Richtung Strand gepumpt wurde. Das Verfahren hat sich nach Einschätzung aller Beteiligten bewährt.
Parallel zur Strandaufspülung wurden auch die Arbeiten an der unteren Promenade abgenommen: Auf einem Abschnitt von etwa 700 Metern waren hier die alten Betonplatten abgenommen, der Untergrund entsprechend den Anforderungen verdichtet und eine neue Wandelbahn aus Asphalt hergestellt worden. „Sie schließt seeseitig an das so genannte „S-Profil" und landseitig an das vorhandene Granitdeckwerk an", ergänzte Projektleiter Theo van Hoorn. In die Deckschicht wurde heller Edelsplitt eingewalzt, so dass wie in den vorangegangenen Sanierungsabschnitten auch, ein ansprechendes Gesamtbild der Promenade entsteht.
Die Maßnahme setzt die Arbeiten aus dem vergangenen Jahr fort, als der rund 550 Meter lange Abschnitt der unteren Promenade zwischen dem Januskopf und der Moltkestraße erneuert wurde.
Die Erneuerung der unteren Promenade ist Teil einer umfangreichen Sanierung des Deckwerks am Nordstrand der Insel, in deren Verlauf unter anderem auch das System aus Schwall- und Kronenmauern entstand.
Für beide Maßnahmen zusammen haben der Bund und das Niedersächsische Umweltministerium fast 4 Millionen Euro zur Verfügung gestellt.
Gut investierte Mittel, durch die Norderney für die kommende Wintersaison gut gegen Sturmfluten gerüstet ist, wie Thorenz und Bürgermeister Frank Ulrichs betonten. Beide lobten die gute Zusammenarbeit mit den beteiligten Firmen de Boer Dutch Dredging, Tell Bau und Colcrete van Essen Wasserbau.
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