Odyssee Okerstraße - Undichter Brunnen landet vor Gericht

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Ein Sachverständiger kam zu dem Schluss, dass der Brunnen Konstruktionsbedingt wohl nie wirklich dicht zu kriegen sei. Foto: Archiv
Ein Sachverständiger kam zu dem Schluss, dass der Brunnen Konstruktionsbedingt wohl nie wirklich dicht zu kriegen sei. Foto: Archiv | Foto: Archiv

Wolfenbüttel. Schon kurz nach Errichtung des Brunnens am Südende der Okerstraße im Jahr 2017 stellte sich heraus, dass der Brunnen undicht ist. Nach mehreren gescheiterten Maßnahmen zur Wiederherstellung der Funktionalität heißt es in einem neuen Sachstandsbericht der Stadt Wolfenbüttel sogar, dass die gesamte Konstruktion nicht geeignet sei, ihre Funktion jemals mängelfrei zu erfüllen. Ein Gericht wurde nun mit der Klärung der Schuldfrage betraut.


Was ist bisher passiert?


Noch vor Fertigstellung der großzügig angelegten Brunnenanlage wurden im Juni 2017 erste Mängel an den Beckenfugen offensichtlich. Diese seien allerdings vor Bauabnahme im selben Monat durch Nachbesserung beseitigt worden - bis zur Außerbetriebnahme aufgrund des anstehenden Winters im November 2017 seien keine Störungen aufgetreten, so der Sachstandsbericht. Weitere Probleme seien demnach erst im Frühjahr 2018 aufgetreten. Auf der Längsseite in Richtung Okerstraßetraten erste Undichtigkeiten auf, welche nach Abstimmung der Vorgehensweise zwischen Baufirma und Fachamt behoben wurden. Doch die Probleme rissen nicht ab - schlussendlich waren die Bemühungen vergebens und die Lokalisierung der leck schlagenden Fugen stellte eine immer größere Herausforderung dar.

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Bei der Verbesserung der äußeren Abdichtung seien weitere Undichtigkeiten aufgefallen. Foto: Archiv


Aufwändige Sanierungunumgänglich


Die Verwaltung beauftragte zur Einschätzung der Lage einen Sachverständigen. Auf Basis seiner Einschätzung sollte ein Sanierungskonzept erstellt werden. Dieser kam jedoch zu einem vernichtenden Fazit: Selbst bei sorgfältiger Ausführung erschien es demFachmann nicht gewährleistet, dass die Konstruktion dicht bleibt. Auch eine nachträgliche bauliche Trennung von wasserführenden und trockenen Bauwerksbereichen sei nicht praktikabel, da der Aufwand völlig unverhältnismäßig sei. Der Brunnen müsste zum Teil abgerissen und neu gebaut werden.

Die Schuldfrage sei kompliziert - trotz verschiedener Versuche, eine einvernehmliche Lösung zu finden, wurde nun zur Beschleunigung des Verfahrens ein Beweissicherungsverfahren gegen die Planungs- und Baufirma eingeleitet. Mit dem Abschluss des Verfahrens sei frühestens Ende 2019 zu rechnen. Parallel soll ein Gutachter vom Gericht beauftragt werden.

Weiterer Zierbrunnen steht unter Beobachtung


Im selben Jahr wurdegegenüber der Hauptkirche am Kornmarktnoch ein Brunnen von den gleichen Planern und Bauausführenden fertiggestellt. Wie die Stadt Wolfenbüttel auf Anfrage der Redaktion erklärt, stehe auch dieser Brunnen aufgrund der Vorkommnisse unter besonderer Beobachtung.


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