Wolfenbüttel. Immer mehr Bürger und Unternehmen zahlen ihre Rechnungen gegenüber der Stadt Wolfenbüttel nicht – das geht aus aktuellen Zahlen hervor, die die Stadtverwaltung auf Nachfrage von regionalHeute.de bekannt gibt.
Zum 1. Juni 2025 belief sich der Forderungsbestand der Stadt gegenüber Dritten auf rund 6,23 Millionen Euro. Damit ist die Summe der offenen Beträge im Vergleich zu den Vorjahren gestiegen: 2023 lag sie noch bei 4,17 Millionen Euro, ein Jahr später bereits bei 5,49 Millionen. Das entspricht einem Anstieg von 24 Prozent zwischen 2023 und 2024.
Steuern machen größten Anteil aus
Der größte Teil der nicht beglichenen Zahlungsverpflichtungen entfällt auf Steuern. Im Jahr 2024 machten diese rund 60 Prozent der gesamten offenen Forderungen aus. Weitere Positionen umfassen Bußgelder, Verwaltungsgebühren, Mieten sowie sonstige städtische Abgaben.
Verjährung laut Stadt kein Thema
Besorgniserregend erscheint auf den ersten Blick die hohe Summe. Allerdings betont die Stadtverwaltung, dass keine Forderungen akut von einer Verjährung bedroht seien. Es würden rechtzeitig Maßnahmen ergriffen, um Verjährungsfristen zu unterbrechen. Im vergangenen Jahr mussten daher auch keine Forderungen wegen Verjährung abgeschrieben werden.
Mahnung, Pfändung, Vollstreckung
Das Forderungsmanagement ist in der Stadtverwaltung zentral im Fachbereich Finanzen angesiedelt. Dort kümmern sich die Abteilungen Rechnungswesen, Stadtkasse und Vollstreckung um die Einziehung der Beträge. Zu den gängigen Maßnahmen zählen Mahnschreiben, Kontopfändungen, Lohn- und Gehaltspfändungen sowie Sachpfändungen durch den Vollstreckungsaußendienst.
Keine direkte Abbildung im Haushaltsplan
Im städtischen Haushaltsplan tauchen die offenen Forderungen nicht gesondert auf, wie die Verwaltung erklärt. Laut den Vorschriften des Haushaltsrechts sei eine explizite Darstellung nicht vorgesehen. Eine Berücksichtigung erfolge lediglich im Jahresabschluss der Stadt.