Gardessen. „Was für eine tolle Nachricht, wenn Träume wahr werden...“, freut sich Frank Lillie. Er ist Gründungsmitglied von „Oldies But Goldies - Gardessen“ und gehört zu den drei Gewinnern von je 10.000 Euro. Der Verein wurde extra für die Förderpreisteilnahme der Swiss Life Stiftung für Chancenreichtum und Zukunft gegründet.
Wie die Stiftung mitteilt, hat es sich der Verein zur Aufgabe gemacht, durch Musik einen Zugang zur Lebenswelt demenzerkrankter Menschen zu schaffen. Denn die musikalische Biographie ist vom Vergessen weit weniger betroffen als andere Bereiche. „All diese Menschen haben durch den Krieg ihre Jugend und Kindheit verloren. Wir möchten ihnen wenigstens einen angenehmeren Lebensabend schaffen. Durch den Förderpreis der Swiss Life Stiftung für Chancenreichtum und Zukunft ist das jetzt möglich“, erklärt Burkhard Wittberg, Vorsitzender des Vereins.
Ob Schlagzeug, Gitarre oder die eigene Stimme: In der Begleitung von Menschen mit Demenz ist Musik unglaublich hilfreich. Mit vertrauten Liedern und Melodien können Erinnerungen angesprochen und geweckt werden. Demenzkranke erleben sich als kompetent und aktiv. Die Musizierenden nutzen genau diesen Effekt. Täglich wird pünktlich von 16 bis 17 Uhr im Alten- und Pflegeheim Haus Metzner in Gardessen musiziert. Das Besondere dabei: Keiner der meist weit über 80-jährigen Bewohner hatte vorher jemals ein Instrument in der Hand. Mittlerweile sind sie bereits vor über 200 Zuschauern aufgetreten, haben als Beatles verkleidet die Bühne gerockt und musizieren an christlichen Feiertagen wie Weihnachten und Ostern gemeinsam.
Der Swiss Life Förderpreis wird jährlich an drei gemeinnützige Organisationen vergeben, die innovative und vorbildliche Sozial- und Bildungsansätze in Deutschland verwirklichen. Herbst 2017 startete der Förderpreis in die erste Ausschreibungsrunde. Die Einreichung der Projekte erfolgte in erster Linie über Mitarbeiter und Finanzberater von Swiss Life Deutschland, die Bedarfe vor Ort aufzeigen und als Botschafter fungieren. Derzeit wird ein Filmprojekt realisiert, das die Initiativen mit den Menschen dahinter und deren Geschichten authentisch vorstellt. „Wir sind begeistert von der Vielzahl und der Bandbreite der Projekteinreichungen für den ersten Förderpreis“, sind sich Dirk von der Crone und Thorsten Wittmeier, die beide ehrenamtlich die Geschäfte der Stiftung führen, einig. Gewonnen haben drei starke Projekte, die nicht nur die Herzen bewegen, sondern auch einen nachhaltigen gesellschaftlichen Effekt erzeugen und Menschen die Chance auf ein längeres, selbstbestimmtes Leben ermöglichen.
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