“Online-Ausstellung” zu Christen im Nationalsozialismus




[image=5e1764bb785549ede64ccc0d]Die Online-Ausstellung „Widerstand!? Evangelische Christinnen und Christen im Nationalsozialismus“ wurde heute während der 4. Tagung der 11. Synode der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) eröffnet. Der Vorsitzende des Rates der EKD, Präses Nikolaus Schneider, gab seiner Freude darüber Ausdruck, dass die Ausstellung unter der Adresse www.evangelischer-widerstand.de nun einer weltweiten Öffentlichkeit zugänglich sei.

Schneider gab seiner Hoffnung Ausdruck, dass die Online-Ausstellung zum Thema des christlich motivierten Widerstands im Nationalsozialismus eine „sehr breite Rezeption“ erfahren werde, die weit über die Grenzen der evangelischen Kirche hinausgehe und auch im internationalen Zusammenhang bedeutsam werden wird. Eine solche Ausstellung könne neben dem kirchlichen Bildungssektor auch im Bereich der säkularen, staatlichen Bildung, also etwa in Schulen oder in Einrichtungen der Erwachsenenbildung, und natürlich auch für viele einzelne, private Nutzer von großem Interesse sein.

Der Ratsvorsitzende dankte Professor Harry Oelke, Frau Claudia Lepp sowie allen Mitgliedern der Kommission der Evangelischen Arbeitsgemeinschaft für Kirchliche Zeitgeschichte allen Mitarbeitenden der Forschungsstelle in München für das „außerordentliche Engagement in diesem für die EKD so wichtigen Projekt“.

Weitere Infos:
Die Ausstellung „Widerstand!?“ dokumentiert unter der Adresse www.evangelischer-widerstand.de ab sofort online die Geschichte des Widerstands evangelischer Christinnen und Christen im Nationalsozialismus auf der Grundlage des aktuellen Forschungsstandes im multimedial vielschichtigen Gewand.

26 renommierte Persönlichkeiten aus der theologisch-historischen Forschung haben im Rahmen einer jahrelangen intensiven Recherchearbeit insgesamt 584 historische Dokumente in Form von Texten, Fotos, Audios und Videos zusammengestellt, die den christlichen Widerstand im Nationalsozialismus in all seinen Konturen und Ambivalenzen anschaulich werden lassen.
Die Online-Ausstellung „Widerstand!?“ zeigt erstmals das gesamte Spektrum widerständigen Verhaltens von evangelischen Christinnen und Christen im Nationalsozialismus. Sie gliedert sich in vier Ausstellungsbereiche:

1. Der Ausstellungsbereich „Zeiten“ beleuchtet die Vor- und Rezeptionsgeschichte des Widerstands sowie die vier Phasen zwischen 1933 und 1945, in denen einzelne Christinnen und Christen auf vielfache Weise ihren Widerstand zum Ausdruck gebracht haben. Denn Rahmenbedingungen, Ursachen, Träger, Formen und Ziele des widerständigen Verhaltens veränderten sich im Laufe des „Dritten Reiches“.

2. Der Ausstellungsbereich „Regionen“ untermauert die regional-lokale Verankerung einzelner Aktivitäten christlichen Widerstandes. Ab 2012 wird hier die Geschichte des evangelischen Widerstandes in einzelnen Landeskirchen dokumentiert und zu überregionalen Entwicklungen in Bezug gesetzt.

3. Der Ausstellungsbereich „Menschen“ beleuchtet die Lebensgeschichte einzelner Personen des Widerstands, ihre persönlichen Entscheidungssituationen sowie deren biografische Folgen.

4. Der Ausstellungsbereich „Grundfragen“ gibt Anstöße, um über die Bedeutung des christlichen Glaubens für den Widerstand gegen den Nationalsozialismus nachzudenken.

Alle Ausstellungsbereiche sind eng miteinander vernetzt und ermöglichen es, sich je eigene Wege durch die Ausstellung zu bahnen. Gezielt lassen sich eigene Fragestellungen verfolgen. Auf diese Weise lässt sich die Thematik ganz individuell in forschender Perspektive erschließen.

Sämtliche Ausstellungsbereiche sind über eine eigene Navigation im Rahmen eines flexiblen Menüs links auf der Startseite zugänglich, ebenso wie über eine, sowohl auf der Startseite als auch auf nahezu allen Unterseiten ständig präsente anklickbare Zeitleiste. Der Ausstellungsbereich „Menschen“ bietet zudem die Möglichkeit einer Slideshow.
Die Online-Ausstellung vermag das kulturelle Gedächtnis, wie es in den überlieferten Texten, Bildern und anderen Dokumenten gegenwärtig ist, für die individuelle Erinnerung auf anschauliche und lebendige Weise zugänglich zu machen.


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