Ostfalia: Forschungsprofessur für Xiaobo Liu-Henke


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Gemeinsam mit der VolkswagenStiftung hat Niedersachsen ein neues Förderprogramm „Forschungsprofessuren an Fachhochschulen“ ins Leben gerufen. Insgesamt 2,1 Millionen Euro stehen zur Verfügung, um die Forschungszeit oder die Neuberufung von Professoren zu fördern. Beide Varianten sind für drei Jahre ausgelegt. Das Ergebnis nach der ersten Auswahlrunde, in der Gutachter in einem zweistufigen Verfahren eine Auswahl unter 35 Bewerbungen getroffen haben, sind sechs Professorinnen und Professoren mit mehr Forschungszeit und eine Neuberufung – darunter auch die Professorin Dr. Xiaobo Liu-Henke aus Wolfenbüttel.

Die Wissenschaftlerin, die an der Fakultät Maschinenbau der Ostfalia Hochschule für angewandte Wissenschaften das Fachgebiet Regelungstechnik und Fahrzeugmechatronik lehrt und forscht, freut sich sehr über die Forschungsprofessur: „Diese Auszeichnung ist einerseits eine Anerkennung meiner bisherigen Forschungsarbeit, anderseits ist dies sicherlich für mich eine Herausforderung, meine Forschungsfelder noch weiter auszubauen“, so Liu-Henke, deren bisherige Forschungsschwerpunkte stark interdisziplinär angelegt sind. Sie umfassen die modellbasierte Entwicklung mechatronischer Systeme wie zum Beispiel elektronischer Steuergeräte für Kraftfahrzeuge. „Den Entwurfsprozess solcher Systeme entwickele ich durch Verbesserung der Methoden und Entwicklungsplattform kontinuierlich weiter, um bei gleichzeitiger Effizienzsteigerung den hohen Qualitätsanforderungen an komplexe Steuergeräte, die weltweit in Automobilen eingesetzt werden, gerecht zu werden. Zum weitergehenden Ausbau meines bisher erfolgreichen Forschungsschwerpunkts soll im Rahmen der Forschungsprofessur die modellbasierte Funktionsauslegung der elektronischen Fahrdynamikregelsysteme für gegenwärtige Kraftfahrzeuge mit elektrifizierten Antrieben fokussiert werden. Für solche Forschungsaufgaben sollen eine durchgängige, verifikationsorientierte Entwicklungsplattform, bestehend aus Model-in-the-Loop-, Software-in-the-Loop- und Hardware-in-the-Loop-Technologien sowie Methoden der Mechatronik entwickelt werden“, berichtet Liu-Henke. Ihr Forschungsvorhaben vereint die Forschungsschwerpunkte „Fahrzeugelektronik“ und „Elektromobilität“. Diese sind in der Forschungsstruktur der Ostfalia fest verankert und stützen die Ostfalia als Zentrum anwendungsorientierter Forschung.

Durch die Forschungsstrategie im Rahmen der Forschungsprofessur soll Forschungskompetenz und das Potential zur Einwerbung von Drittmittelprojekten von der Forschungsgruppe um Liu-Henke wesentlich verstärkt werden. Darüber hinaus werde laut Liu-Henke ein forschungsstarkes Nachwuchsteam und die kooperativen Promotionen durch die beteiligten wissenschaftlichen Mitarbeiter und Studierenden der Ostfalia nachhaltig gefördert

„Engagierte Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler unserer Fachhochschulen zeigen Spitzenleistungen der angewandten Forschung und erhalten durch das neue Programm die Möglichkeit, ihre Forschung zu intensivieren. Wir gehen einen neuen Weg und stärken die Forschungskraft unserer Hochschulen und ihre Wettbewerbsfähigkeit bei der Einwerbung von Drittmitteln", so die Niedersächsische Ministerin für Wissenschaft und Kultur, Prof. Dr. Johanna Wanka.

Dr. Wilhelm Krull, Generalsekretär der VolkswagenStiftung: "Exzellenz in der Wissenschaft braucht beides: mehr Wissen und mehr Können. Die neuen Forschungsprofessuren an niedersächsischen Fachhochschulen belegen eindrucksvoll, wie mit vergleichsweise geringen Mitteln Hervorragendes für Wissenschaft, Wirtschaft und Gesellschaft geleistet werden kann."

Neben Prof. Dr. Xiaobo Liu-Henke werden vom Land und der VolkswagenStiftung mit mehr Forschungszeit gefördert: Prof. Dr. Friederike zu Sayn-Wittgenstein (Hochschule Osnabrück), Prof. Dr. Ursula Hübner (Hochschule Osnabrück), Prof. Dr. Ulrich Krupp (Hochschule Osnabrück), Prof. Dr. Hans-Josef Endres (Hochschule Hannover) und Prof. Dr. Thomas Luhmann (Jade Hochschule Wilhelmshaven-Oldenburg-Elsfleth). Die HAWK, Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst Hildesheim-Holzminden-Göttingen erhält auf Antrag von Prof. Dr. Wolfgang Viöl die Möglichkeit, eine zusätzliche Professur neu zu besetzen.