Wolfenbüttel/ Braunschweig. Mit einem Festakt im Kongresssaal der IHK Braunschweig gab die Ostfalia Hochschule für angewandte Wissenschaften am 10. Juli 2013 die Gründung der hochschuleigenen Beteiligungsgesellschaft „Academic Ventures GmbH & Co. KG“ bekannt. Zugleich fiel der Startschuss für eine enge Kooperation mit dem High-Tech-Gründerfonds.
„Wir bieten mit der eigenen Beteiligungsgesellschaft nun auch bei der Finanzierung ideale Startbedingungen für innovative Startups aus unserer Hochschule und aus der Technischen Universität Braunschweig, mit der wir insbesondere in diesem Bereich sehr intensiv und sehr erfolgreich zusammenarbeiten“, erklärt Ostfalia-Präsident Prof. Dr. Wolf-Rüdiger Umbach. „Wir sind stolz, dass uns die Gründung in dieser innovativen Konstellation mit der Wirtschaft gelungen ist und sind der Unternehmerfamilie Mast sehr dankbar für ihr Engagement“, so Umbach. Die Unternehmerfamilie hält 54 Prozent der Anteile in der Kommanditgesellschaft (KG), die Ostfalia Hochschule 46 Prozent. Die GmbH ist eine 100prozentige Tochtergesellschaft der Ostfalia und übernimmt die Verwaltungsaufgaben. Insgesamt verfügt die Academic Ventures GmbH & Co. KG über ein Startvolumen von 300.000 Euro und wird sich zunächst mit jeweils bis zu 20.000 Euro an innovativen Startups beteiligen. Rückflüsse aus Unternehmensgewinnen werden mittel- bis langfristig erwartet und sollen direkt in die Rekapitalisierung der Beteiligungsgesellschaft und die Finanzierung weiterer Startups fließen.
„Wissensintensive Gründungen aus der Hochschule haben in der Entwicklungsphase, der sogenannten „Seed-Phase“, oft einen hohen Kapitalbedarf“, erläutert Prof. Dr. Reza Asghari als der neue Geschäftsführer der Academic Ventures GmbH & Co. KG und Inhaber der gemeinsamen Professur für Entrepreneurship der TU Braunschweig und der Ostfalia Hochschule. „Durch unsere Beteiligungsgesellschaft können wir Gründerinnen und Gründern der TU Braunschweig und der Ostfalia Hochschule schnell und unbürokratisch Startkapital zur Verfügung stellen. Wir schenken ihnen Rückenwind und Vertrauen, damit das hohe Innovationspotential der Hochschulen in wirtschaftlichen Erfolg mündet“, so Asghari. Dabei wird nur im äußersten Notfall aktiv in das Unternehmensgeschick eingegriffen. „Dadurch, dass wir nur Startups fördern, die unseren Auswahlprozess durchlaufen haben, gewähren wir ein hohes Maß an qualitativ guten Ideen und Ausfallsicherheit“, erklärt Asghari weiter. Die Investitionsentscheidung trifft ein Beirat, in dem die Ostfalia Hochschule, die Unternehmerfamilie Mast und externe Expertise vertreten sind. Zwei Gründungsprojekte wurden bereits zur Förderung auserkoren: Die „Jalux Garden Energy GmbH“ von Ostfalia-Absolvent Rainer Elsner und das IT-Startup „Mobfish GmbH“ der Ostfalia-Studenten Jonathan Bergen und Tobias Sell. „Durch die Anschubfinanzierung konnten wir die GmbH-Gründung finanzieren, Software-Entwickler einstellen und unseren Messeauftritt auf der CeBIT bezahlen“, freut sich Tobias Sell.
„Die Zusammenarbeit der TU Braunschweig und der Ostfalia Hochschule im Bereich Entrepreneurship funktioniert sehr gut. Wir werden die Synergieeffekte künftig noch stärker nutzen, um eine nachhaltige Gründungskultur in unserer Region zu etablieren“, so Prof. Dr. Jürgen Hesselbach, Präsident der TU Braunschweig. IHK-Hauptgeschäftsführer Dr. Bernd Meier hebt die immense Bedeutung der Anschubfinanzierung für Hochschul-Startups hervor: „Gründungen von innovativen, wissensintensiven Unternehmen sind die Grundlage für wirtschaftliche Entwicklung und Prosperitätssicherung in der Wissensgesellschaft. Wir freuen uns sehr, dass wir Gastgeber dieser Veranstaltung sein dürfen und stehen den neu gegründeten Unternehmen als verlässlicher Partner gerne mit Rat und Tat zur Seite.“
Um den großen Kapitalbedarf von besonders forschungsintensiven Ausgründungen decken zu können, wurde zeitgleich mit der Gründung der Beteiligungsgesellschaft eine Kooperation mit dem High-Tech-Gründerfonds vereinbart. Der High-Tech-Gründerfonds vergibt Risikokapital in Höhe von bis zu zwei Millionen Euro an technologieorientierte Startups. Investoren sind das Bundeswirtschaftsministerium, die KfW-Bankengruppe sowie namhafte Wirtschaftsunternehmen wie DHL, Telekom und SAP. Inhalt der neuen Kooperation: Startups, die bereits eine Beteiligung der Academic Ventures GmbH & Co. KG erhalten haben, werden im Auswahlverfahren des High-Tech-Gründerfonds wohlwollend geprüft. „Dass die Startups bereits Risikokapital erhalten haben, ist für uns ein guter Indikator für das hohe Potential ihres Geschäftskonzepts“, so Dr. Michael Brandkamp, Geschäftsführer des High-Tech-Gründerfonds.
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