Wolfenbüttel. Seit dem gestrigen Dienstag ist die Ostfalia in Wolfenbüttel Schauplatz politischer Demonstrationen. Eine studentische Gruppierung hat einen Hörsaal (Am Exer 11) besetzt und ruft den Notstand aus. Dies teilten die Aktivisten von "gleichAnders" in einer Erklärung mit. regionalHeute.de hat auch bei der Ostfalia nachgefragt - dort bleibt man allerdings entspannt.
Wie Elvi Thelen aus dem Büro der Präsidentin mitteilt, handelt es sich hier um einen bislang friedlichen Protest. Die Studenten hätten den Hörsaal am gestrigen Dienstag für besetzt erklärt und würden nun dort auf ihre Forderungen aufmerksam machen - eine Einlasssperre gebe es allerdings nicht. Im studentischen Umfeld seien solche "Besetzungen" nicht unüblich. In jüngster Vergangenheit hätte man dies an mehreren Hochschulen beobachten können.
Vorher gefragt hätten die Studierenden natürlich nicht. Die Ostfalia habe sich aber dazu entschlossen, die Aktion vorerst zu dulden. Dies erklärt auch, warum der Polizei noch nicht einschreitet - der sei der Sachverhalt noch nicht bekannt, wie regionalHeute.de auf Anfrage mitgeteilt wurde.
Doch warum wird eigentlich demonstriert?
Bei den Demonstranten handelt es sich um eine Gruppe von 10 bis 15 Studierenden der Fakultät Soziale Arbeit. Sie setzen sich für das Klima ein und wollen mit ihrer Aktion die Hochschule und die Politik zum Handeln auffordern.
In einer Erklärung heißt es: "Die Hochschule muss sofort den Klimanotstand ausrufen und die Lehre, sowie ihr Handeln anpassen! Der Klimawandel ist gegenwärtig eine der größten Gefahren für uns Menschen, alle Tiere und den Planeten Erde, wenn wir nicht jetzt handeln, wird es zu spät sein. Wir wollen nicht mehr warten auf Klimaschutz, soziale Gerechtigkeit und die Bekämpfung von Bildungsungerechtigkeit."
Als angehende Sozialarbeiter sieht sich die Gruppe gezwungen, die Herausforderungen der Gegenwart und Zukunft, die durch den Klimawandel, Soziale Ungerechtigkeit, Armut oder Diskriminierung auf die Menschen zukommen würden, schon jetzt zu stoppen. Soziale Arbeit dürfe keine Symptombekämpfung sein.
Die Gruppierung weiter: "Unsere Klienten und alle Menschen auf dieser Welt verdienen eine gerechte Welt und Chancengleichheit. Wir müssen jetzt alle gemeinsam für eine lebenswerte Zukunft für alle kämpfen, das geht nur global. Wir können nicht darüber diskutieren, wer jetzt anfängt oder wer wie viel leisten muss, bevor Deutschland auch mitmacht. Alle zusammen gegen den Klimawandel und zwar bevor es zu spät ist - wir müssen die Erderwärmung jetzt stoppen! Es bleibt uns keine Zeit mehr!"
Abwarten und beobachten
Handeln will die Hochschule zunächst nicht. Man sei in direktem Austausch mit den Studierenden und bislang sei die Aktion friedlich. Vorlesungen seien nun verlegt worden - nun müsse man schauen, wie sich die Situation entwickelt. Die Gruppe würde aktuell noch über ihre Forderungen informieren und sich mit anderen Studierenden austauschen.
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