Im September dieses Jahres beginnt an der Ostfalia Hochschule für angewandte Wissenschaften das Wintersemester 2012/13. Tausende Studierende werden dann wieder in die Vorlesungen und Labore strömen, um sich für die spätere berufliche Praxis die erforderlichen Kenntnisse anzueignen. So auch die Studierenden der Fakultät Soziale Arbeit in Wolfenbüttel, deren Studium sich durch zahlreiche Lernfelder und Praxisprojekte auszeichnet.
Ein Beispiel ist das Lernfeld „Musik in der Sozialen Arbeit“, das zum Wintersemester neu im Lehrplan aufgenommen wurde. In Kitas, Krippen, Schulen, der Altenpflege und anderen sozialen oder sozial ausgerichteten Einrichtungen werden zunehmend Fachkräfte benötigt, die musikalisch-soziale Bildungsangebote gestalten, begleiten und durchführen können. „Wir freuen uns deshalb sehr, dass wir den Musiktrainer Jan-Heie Erchinger aus Braunschweig für einen Lehrauftrag gewinnen konnten“, erklärt Professorin Dr. Sandra Verena Müller.
Die Neuropsychologin, die sich im Rahmen ihres Forschungsprojekts "Leben mit geistiger Behinderung und Demenz - Erkennung, Förderung und Evalution" mit diesem Themekomplex befasst, unterstreicht den Stellenwert von Musik in der Sozialen Arbeit, insbesondere beim Zugang zu deutlich beeinträchtigten Personen. „Menschen, die beispielsweise an Demenz erkrankt sind, leben trotz des Gedächtnisabbaus in einer intakten Gefühlswelt“, sagt die Wissenschaftlerin. Musikalisch-soziale Angebote sollen die Betroffenen an der Gemeinschaft wieder teilhaben lassen, das Wohlgefühl steigern und u. a. vorhandene Aggressionen abbauen. Auch in der Entwicklungsförderung von Kindern und Jugendlichen spielen musikbetonte Angebote zunehmend eine große Rolle.
Ein weitgefächertes Betätigungsfeld wartet auf die Studierenden, die im weiteren Verlauf ihres Studiums das Erlernte in der sozialen Praxis erproben werden. „Zentrales Lernziel für die Studierenden ist es, das betreute Klientel dort abzuholen, wo es steht, dazu kann Musik die Methode der Wahl sein", so Professorin Müller. Jan-Heie Erchinger erklärt: „Ich bin ein Mann der Praxis und werde Musik thematisieren, die wirklich stattfindet. Gerne darf es dabei mal richtig Rumsen, wie etwa bei Techno-Bässen oder Schlagzeug. Andererseits werden wir uns auch mit der Frage auseinandersetzen, was man mit minimalen Mitteln bewegen kann – zum Beispiel mit emotional packenden Volksliedern oder leichten Klatschübungen.“
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