Pink und die MIT zu Gast im Bankhaus Seeliger




Wolfenbüttel. Das Bankgeschäft wird nicht einfacher“, sagt Friedrich-Carl Heidebroek. Er muss es wissen, schließlich führt er als persönlich haftender Gesellschafter zusammen mit Christoph Schmitz das Haus. Dabei ist das Bankhaus C. L. Seeliger etwas ganz Außergewöhnliches in der Bankenlandschaft: Die einzige inhabergeführte Privatbank in Niedersachen. In Deutschland dürften es nicht mal 20 ähnlich aufgestellte Häuser sein.

Und doch spielen Privatbanken eine wichtige Rolle in der Wirtschaft: Als Kreditgeber seien sie für die Unternehmen von großer Bedeutung, betont Axel Szybay, Prokurist des Bankhaues. Und das Bankhaus C. L. Seeliger sei ein „Nischenplayer, der sehr gut etabliert ist“, sagte Friedrich-Carl Heidebroek
im Rahmen des Besuchs von Wolfenbüttels Bürgermeister Thomas Pink und einigen Mitgliedern des Vorstandes der Mittelstandsvereinigung Wolfenbüttel.

Was 1794 als Handelshaus begann, ist inzwischen zu einer Universalbank mit 70 Mitarbeitern geworden, die derzeit eine Bilanzsumme von rund 500 Millionen Euro aufweist. „Wichtig sei“ so betont Friedrich-Carl Heidebroek, „dass die Einlagen unserer Kunden nur für Kredite eingesetzt werden, die ein
ehrlicher Kaufmann auch versteht.“ Diese konservative Ausrichtung ist eben auch Teil der Geschäftsphilosophie: „Wir hatten und haben keine Bestrebungen, Geschäfte zu machen, die der normale Menschenverstand nicht nachvollziehen kann“, betont Axel Szybay. Einen zweiten Faktor für den Erfolg der Privatbank beschreibt Heidebroek so: „Wachstum ist für uns kein Ziel an sich.“ Wichtig sei zwar eine positive Entwicklung, aber das Bankhaus C. L. Seeliger setzt seine Gewinne nachhaltig zur Eigenkapitalstärkung ein. Und dann gibt es noch einen dritten Faktor: Im Bankhaus C. L. Seeliger setzt man auf die Qualifizierung der Mitarbeiter. Man wolle „nicht das schnelle Geld“, sondern die Kunden mit Informationen überzeugen. Und deshalb übe man auf die Anlageberater im Haus auch keinen Druck aus, gebe keine Ziel- oder Verkaufsvorgaben vor. „Qualität statt Quantität“, betont Heidebroek. Und deshalb: „Der Kunde braucht feste Ansprechpartner, denen er vertraut“. Aber weil der Beratungsbedarf künftig zunehmen werde, sei man mit der Geschäftsphilosophie auch für die Zukunft gut gerüstet.

Bei der privaten Universalbank mit Kunden, vom Neugeborenen mit Sparbuch bis zum vermögenden Privatkunden, so Szybay, halte sich der Anteil zwischen privaten und gewerblichen Kunden ungefähr die Waage. Aber bei allen Vorteilen habe man als kleine Privatbank auch mit Herausforderungen zu kämpfen: Da sei zum einen das aktuelle Zinsniveau  und da seien zum anderen die „überbordende Bürokratie“ und regulatorischen Vorschriften, wofür große Banken ganze Stabsabteilungen beschäftigten. Aber, sagt Heidebroek: „Wir betreiben auch keine schwer durchschaubaren Geschäfte wie beispielsweise Investmentbanking. Auch definieren wir uns nicht über Volumen und Größe, sondern über langfristige Geschäftsziele. Wohl auch ein Erfolgsfaktor.


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