Wolfenbüttel. Eine Reise nach Hitzacker an der Elbe lohnt immer – ganz besonders für geschichtsinteressierte Bürger aus Wolfenbüttel. Schließlich kommt der von ihnen hoch verehrte Herzog August der Jüngere aus dieser malerischen Kleinstadt.
Als Regent dieses kleinen welfischen Fürstentums wechselte August nach Wolfenbüttel, als dort nach dem Aussterben der welfischen Linie im Jahre 1635 kein Nachfolger zur Verfügung stand. Er wurde dadurch Begründer des Neuen Hauses Braunschweig, das bis 1884 regieren konnte.
Doch einziehen in Wolfenbüttel konnte der neue Regent aus Hitzacker noch nicht. Erst 1644 war es so weit, nachdem 1642/43 für das Gesamthaus der Welfen ein Separatfrieden mit Kaiser Ferdinand III. geschlossen worden war. Herzog August zog in die weitgehend zerstörte Residenz Wolfenbüttel ein. Er baute die im 30jährigen Krieg zerstörten Bauwerke wieder auf, vergrößerte die Stadt durch die Auguststadt, erwarb Blankenburg hinzu, führte die allgemeine Schulpflicht ein und vieles mehr noch, was für das Fürstentum Wolfenbüttel/Braunschweig von hohem Wert war. Seine Devise lautete: „Alles mit Bedacht“.
Dabei vernachlässigte er seine Büchersammlung nicht. Die „Bibliotheca Augusta“ umfasste bei seinem Tode 135.000 Titel in 40.000 Bänden – für die Menschen der damaligen Zeit kaum vorstellbar. Daher galt sie lange Zeit als „achtes Weltwunder“.
Aber das interessiert die Mitreisenden der Aktionsgemeinschaft Altstadt Wolfenbüttel bei der Ausfahrt der AG Altstadt Wolfenbüttel am 13. Juni erst in zweiter Linie. Hitzacker wird angesteuert, die Geschichte dieses Ortes interessiert. In der berühmten Merian-Topografie von 1654 ist nachzulesen: „Das Amt und Stättlein Hitzger/oder Hitzakker ist in einer lustigen Gegend an der Elbe gelegen“ An anderer Stelle: „ … an dem nechst dabey gelegenen Berge seynd Weinberge eingerichtet.“ Auch von einer Furt durch die Elbe ist im Merianschen Text die Rede.
Da ist zusätzlich zur Verbindung über Herzog August eine weitere Gemeinsamkeit Hitzackers mit Wolfenbüttel. Hier konnte über einen in Ost-West-Richtung verlaufenden Damm das morastige Tal des Okerflusses durchquert werden. Ein weiteres großes Plus für Hitzacker sind dessen bildhübschen Fachwerk- und Fischerhäuser.
Im Bus am 13. Juni 2015 sind noch einige Plätze frei, wenn die Aktionsgemeinscaft Altstadt Wolfenbüttel e.V. ihre diesjährige Ausfahrt unternimmt. Auch Nichtmitglieder der AG Altstadt sind herzlich zur Mitfahrt eingeladen. 28,- Euro pro Person beträgt die Gebühr. Gestartet wird um 7:45 Uhr beim SCHMIDT-Busterminal. Anmeldungen bitte an Waltraut Dahlmeyer 05331 71812, 0175-3775641 oder w.dahlmeyer@t-online.de.
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