Reformationsbotschafterin Käßmann: "Friedenspolitisches Potential der Religionen ausschöpfen"




Die Botschafterin des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) für das Reformationsjubiläum 2017, Professorin Dr. Margot Käßmann, hat den Wert der religiösen Toleranz für die Außenpolitik hervorgehoben.

Bei einer Veranstaltung des EKD-Büros Brüssel und des Auswärtigen Amtes am 9. Juli 2013 sprach die Reformationsbotschafterin neben der Staatsministerin im Auswärtigen Amt, Cornelia Pieper, zur Rolle der Religion in der europäischen Außenpolitik.

In diesem Zusammenhang begrüßte Margot Käßmann die am 24. Juni 2013 von den europäischen Außenministern verabschiedeten EU-Leitlinien zur Religions- und Glaubensfreiheit. „Grundsätzlich ist eine höhere Sensibilisierung der EU-Diplomatie für Fragen der Religionsfreiheit wünschenswert. Gerade in Staaten, die augenblicklich schwere politische Umwälzungen erfahren, wird der Umgang mit Religion und Religionsfreiheit ein elementarer Baustein für eine zukünftige, friedliche Gesellschaftsordnung sein“, so die Reformationsbotschafterin.

Die Botschafterin des Rates der EKD verwies zudem darauf, dass Toleranz nicht Gleichgültigkeit bedeute, sondern vor allem Interesse an Menschen, die beispielsweise einer anderen Konfession oder Religion angehören. „Vor diesem Hintergrund ist es mir wichtig, Religion auch in ihrer friedensstiftenden Rolle zu beleuchten. Denn entgegen landläufigem Vorurteil besitzt Religion auch ein großes Friedenspotential, das in politischen Gewaltkonflikten durchaus deeskalierend wirken kann“, so Margot Käßmann. Speziell der Dialog zwischen Religionen sei zur Lösung vieler Konflikte in der Welt essenziell. Mit Blick auf die Schattenseiten der Reformation verwies die EKD-Botschafterin auf die europäische „Lerngeschichte der Toleranz, die wir erleben und feiern können“.


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