Baddeckenstedt. Zwischen dem Austausch der ersten Ideen und der Eröffnung des Regionalen Versorgungszentrums (RVZ) Baddeckenstedt durch Regionalministerin Wiebke Osigus am heutigen Mittwoch lagen rund 30 Monate. Was durch die Teilnahme am Modellprojekt des Niedersächsischen Ministeriums für Bundes- und Europaangelegenheiten und Regionale Entwicklung zur Stärkung der Daseinsvorsorge seitdem erreicht wurde, stellte Samtgemeindebürgermeister Frederik Brandt auf einem Rundgang durch die renovierten Räumlichkeiten des ehemaligen Sparkassengebäudes vor.
Die Räumlichkeiten bilden zusammen mit dem kommunalen Medizinischen Versorgungszentrum (MVZ) den Campus des RVZ Baddeckenstedt. Haushaltsnahe Dienstleistungen, Soziale Beratung für Neuzugewanderte, der Sozialpsychiatrische Dienst des Gesundheitsamtes sowie Chorproben, Yogakurse und die Hebammensprechstunde haben hier neben vielen weiteren Angeboten nun ihren festen Platz. Dies teilt das Niedersächsische Ministerium für Bundes- und Europaangelegenheiten und Regionale Entwicklung mit.
Regionale Daseinsvorsorge
Damit erfüllen sich die Erwartungen der Ministerin an das Modellprojekt vollumfänglich: „Vielfältige und den Bedarfen der Region entsprechende Daseinsvorsorge, gut erreichbar und kombiniert mit hausärztlicher Versorgung, möglich gemacht durch die passgenaue Unterstützung des Landes – so geht zeitgemäße Regionalentwicklung“, fasste Osigus das Gesehene zufrieden zusammen. Sie dankte allen Beteiligten für ihr Engagement und hob die parteiübergreifende Unterstützung des Projekts durch die kommunalen Gremien hervor. „Die Erfolge am Standort Baddeckenstedt belegen die Wirksamkeit des gemeinsamen Ansatzes: Fördergelder des Landes werden in Lebensqualität vor Ort umgemünzt. Darum setze ich mich auch weiterhin intensiv für eine Verstetigung der RVZ über die Modellphase hinaus ein“, betonte Osigus.
Etwas Besonderes für die Bürger
Brandt ergänzte: „Nun haben wir die letzten Meter auf dem Weg zum betriebsbereiten Regionalen Versorgungszentrum hinter uns bringen können. Ich bin froh, dass wir nun das Ziel erreicht haben und damit einen großen Schritt der Daseinsvorsorge in unserer Samtgemeinde geleistet haben. Ausruhen können wir uns jedoch nicht, da nun das Projekt mit Leben gefüllt werden muss, um so auch nachhaltige Strukturen bilden zu können. Ich möchte an dieser Stelle nochmals meinen Dank an alle Personen und Institutionen aussprechen, die dieses Projekt möglich gemacht und unterstützt haben. Gemeinsam haben wir hier etwas ganz Besonderes für all unsere Bürgerinnen und Bürger geschaffen.“
In Vertretung der Landrätin des Landkreises Wolfenbüttel, Christiana Steinbrügge, nahm Sozialdezernent Bernd Retzki an der Eröffnung teil und sagte: „Unsere größte Schwäche liegt im Aufgeben. Der sicherste Weg zum Erfolg ist immer, es noch einmal zu versuchen. Wir haben uns an Thomas Alva Edison gehalten und nicht aufgegeben. Aus diesem Grund stehen wir heute hier und feiern die Eröffnung des RVZ Baddeckenstedt. Es war für alle Beteiligte kein einfacher Weg, aber ein erfolgreicher. Wir etablieren mit dem RVZ einen weiteren sozialen Ort im Landkreis Wolfenbüttel, der ein lebendiger, inklusiver Begegnungsort für alle Menschen in der Samtgemeinde Baddeckenstedt werden soll.“
Über die Regionalen Versorgungszentren
Regionale Versorgungszentren (RVZ) sind Einrichtungen zur Stärkung der sozialen Daseinsvorsorge. Die Basis bildet ein kombiniertes Angebot aus hausärztlicher Versorgung durch ein Medizinisches Versorgungszentrums (MVZ) in kommunaler Trägerschaft mit unterschiedlichen Angeboten aus dem Bereich der Daseinsvorsorge, beispielsweise Tagespflege und Beratungsangebote, Physiotherapie, haushaltsnahe Dienstleistungen oder auch ein Café als Treffpunkt zum Austausch. Was vor Ort benötigt wird, legen die Akteure fest. Durch die Bündelung der Versorgungsleistungen an gut erreichbaren Standorten werden die ländlichen Räume Niedersachsens attraktiver und darin gestärkt, den demografischen Herausforderungen besser begegnen zu können.
Alle fünf Modellprojekte an den Standorten Alfeld, Auetal, Baddeckenstedt, Nordenham und Wurster Nordseeküste haben ihre Arbeit erfolgreich aufgenommen. Die Laufzeit der Modellphase wurde bis Ende 2024 verlängert.
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