Wolfenbüttel. Am Mittwoch, 2. April fand im Gemeindehaus der Hauptkirche ein Regionaltreffen der Weltläden statt. Es wurde von den Fair-Handels-Partnern gepa Wuppertal und Süd-Nord-Kontor Hamburg in Zusammenarbeit mit der Werkstatt Solidarische Welt e.V. organisiert.
Der Verein eröffnet am 3. Mai einen Weltladen in der Innenstadt. Außer der Wolfenbütteler Gruppe nahmen aktive Mitarbeiterinnen aus Goslar, Braunschweig und Wolfsburg teil, um sich über aktuelle Entwicklungen im Fairen Handel zu informieren und sich auszutauschen. Eine ansprechende Präsentation der Neuheiten lud zum Betrachten und zum Probieren ein.
Petra Bald (gepa Wuppertal) stellte Produkte aus Quinua, das in den Anden auf 4000 m Höhe unter kargen Bedingungen wächst, vor. Früher noch von den Einheimischen als „Indiofutter“ abgewertet, wird die eiweißhaltige Pflanze heute als „Korn der Inkas“ bezeichnet. Die Produzenten sind in Anapqui organisiert, einem Zusammenschluss von 12 Genossenschaften rund um den Salar di Uyuni, einem Salzsee im Südosten Boliviens. Sie wechseln den Anbau mit der Nutzung des Landes als Weidefläche für Lamas ab, so dass der Boden nicht zu sehr ausgelaugt wird. Durch die Kooperation haben die Mitglieder Anbau und Vermarktung selbst in die Hand genommen und sind nicht mehr vom Zwischenhandel abhängig.
Im Mittelpunkt stand auch handbemalte Haushaltskeramik aus der thailändischen Stadt Sang Arun. Die Kooperative hat 260 vorwiegend weibliche Mitarbeiter. Sowohl die Herstellung der Rohlinge, die aufwändige Bemalung und Glasur als auch die anschließende Vermarktung sind damit in einer Hand.
Zum Schluss stellte Katharina Utzolino (Süd-Nord-Kontor Hamburg) unter dem Motto „Reis macht schlau“ Reis aus Malawi vor. Das afrikanische Land zählt zu den ärmsten Ländern der Welt. Der Fair-Trade-Verkauf von 90 kg Reis reicht aus, um 1 Jahr einem Kind eine weiter führende Schule zu ermöglichen.
Mit viel ehrenamtlichen Engagement bei Renovierung, Auswahl des Sortiments, Einkauf etc. möchte die Werkstatt Solidarische Welt e.V. mit dem neuen Weltladen vor Ort die Möglichkeit bieten, Fair-Trade Produkte zu erwerben und sich über die Lebensbedingungen der Produzenten zu informieren. Mit Schulungen über Laden- und Sortimentsgestaltung, Fairen Handel und Ladenorganisation sowie Bildungsfahrten zu El Puente und zum Süd-Nord-Kontor bereiten sich die Mitglieder auf ihre Arbeit im neuen Laden vor. Der Verein freut sich über Anfragen von Schulklassen, kirchlichen oder anderen interessierten Gruppen.
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