Wolfenbüttel. Eigentlich sollte ja jeder in der Lage sein, im Falle eines Falles, die Räder seines Autos zu wechseln. Sei es nach einer Panne oder jetzt, zum Saisonwechsel. Aber in Zeiten von Pannenspray und günstigen Werkstattangeboten legen immer weniger Autofahrer selbst Hand an. Gerade Fahranfänger aber haben häufig noch Autos mit Reserverad oder stecken lieber jeden Euro in eine Tankfüllung anstatt die Räder wechseln zu lassen. Nur dumm, wenn man nicht weiß, wie das geht…
Die Schrauben zu lösen ist ganz schön anstrengend. Foto:
Ein Problem, dass die Fahrschule Höhne erkannt hat, und ihren Fahrschülern einen freiwilligen "Wechselkurs" im Autohaus Piske angeboten hat. Da stehen zum Beispiel Sarah, Sebastian, Maren und Kirsten vor dem Auto und beäugen respektvoll Wagenheber, Radkreuz und Drehmomentschlüssel. Tim Höhne gibt den vier schon einmal einen wichtigen Tipp. "Vor dem Abmontieren sollten die Sommerreifen mit Kreide gekennzeichnet werden", sagt er. „VR“ für „vorn rechts“, „HL“ für „hinten links“. Dieses Vorgehen erleichtere die Montage nach dem Winter. Alternativ gebe es auch Ventilkappen mit entsprechender Kennzeichnung, die man einfach aufschrauben könne.
"Vor dem Wechseln musst du die Handbremse anziehen und den ersten Gang einlegen, alle Schrauben um eine Viertelumdrehung lösen, dann erst wie vom Hersteller vorgesehen aufbocken", erklärt er Sarah. Die greift beherzt zum Radkreuz und beginnt die Schrauben zu lockern. So leicht, wie sie sich das vorgestellt hat, geht das jedoch nicht. Mit vereinten Kräften klappt es dann aber doch. Nun muss der richtige Punkt für den Wagenheber gefunden werden. "Da hilft ein Blick in das Bordbuch", gibt Höhne als Tipp. Vorsichtig bockt die junge Fahrschülerin den Wagen auf. Nun die Schrauben ganz lösen und Räder abnehmen.
"Vor dem Aufstecken der Winterräder solltest du falls nötig die Radauflageflächen reinigen und einen Kontrollblick auf Bremsscheiben und Bremsbeläge werfen", so Höhnes nächster Tipp. Nun läuft alles umgekehrt. Die Schrauben über Kreuz anziehen, dann den Wagenheber wieder ablassen. Am Ende die Radschrauben mit dem vorgeschriebenen Drehmoment anziehen. "Danach solltest du an der Tankstelle den Reifendruck checken und nach etwa fünfzig gefahrenen Kilometern prüfen, ob die Schrauben richtig fest angezogen sind", erklärt Höhne. Dann ist Kirsten an der Reihe – ihr gehört das nächste Wagenrad. Mit vereinten Kräften dauert es gar nicht mal so lange, bis das Fahrschulauto fit für den Winter ist. Und die baldigen Fahranfänger sind jetzt reif für den Reifenwechsel.
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