Risikogewässer: Wabe und Altenau bergen Hochwassergefahr

Neue Berechnungen zeigen, dass sich die Überflutungsgebiete der beiden Gewässer drastisch verändert haben. Der Landkreis hat die vorläufige Sicherung der Überschwemmungsgebiete beantragt.

Hochwasser in Sickte. Die Wabe trat in der Vergangenheit schon häufiger über die Ufer. (Symbolfoto)
Hochwasser in Sickte. Die Wabe trat in der Vergangenheit schon häufiger über die Ufer. (Symbolfoto) | Foto: Werner Heise

Wolfenbüttel. Im Rahmen des zurzeit laufenden Umsetzung der EU-Hochwasserrisiko-Managementrichtlinie wurden die beiden niedersächsischen Gewässer Altenau und Wabe als sogenannte Risikogewässer eingestuft. Das Potenzial dieser Wasserläufe, das Umland zu überfluten liege neuen Berechnungen zufolge deutlich höher als bisher angenommen. Dies berichten der Niedersächsische Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) in einer Pressemitteilung.


Daher führte der NLWKN 2018 erneute hydraulische Berechnungen durch. Ziel war es, neben den Überschwemmungen von einem Hochwasser mit mittlerer Wahrscheinlichkeit - ein statistisch alle hundert Jahre zu erwartendes Hochwasserereignis - auch die Flächen der Überschwemmungen von Hochwasserereignissen mit höherer oder niedrigerer Wahrscheinlichkeit zu ermitteln.

Ergebnisse haben sich seit 2011 drastisch verändert



Hierbei seien neue Erkenntnisse zum Hochwasserabflussverhalten in den Gewässern und zum Beispiel neue Höhendaten des Landesamtes für Geoinformation und Landesvermessung Niedersachsen eingebunden worden. "Die Ergebnisse haben wir der zuständigen Unteren Wasserbehörde des Landkreises Wolfenbüttel vorgestellt und fachlich erörtert", erklärt Joachim Jördens, Ingenieur beim NLWKN in Braunschweig.

Der Landkreis Wolfenbüttel hatte 2015 nach erfolgter Öffentlichkeitsbeteiligung die Überschwemmungsgebiete Altenau und Wabe festgelegt. Sie waren 2011 und 2012 vom NLWKN auf Basis der Erstberechnungen bereits vorläufig gesichert worden.

Neue Überschwemmungsgebiete müssen gesichert werden



Aufgrund der Ergebnisse von 2018, die markante Veränderungen bei der Ausdehnung der Überschwemmungsgebiete und dem Verlauf der Grenzen der Überschwemmungsgebiete aufweisen, beantragte der Landkreis Wolfenbüttel beim Ministerium für Umwelt, Energie, Bauen und Klimaschutz die Vorläufige Sicherung der neuen Überschwemmungsgebiete. Das Umweltministerium hat diesem Antrag zugestimmt.