Rund 80 Prozent der Mitarbeiter des Klinikums Wolfenbüttel wollen sich impfen lassen

Am heutigen Montag wurde mit den Impfungen begonnen. Derweil wurde das Besuchsverbot im Klinikum verlängert.

88 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Städtischen Klinikums konnten bereits am ersten Tag des Impfstarts gegen das Coronavirus geimpft werden. Alena Winterberg, Mitarbeiterin unserer Intensivstation, war eine der ersten Geimpften.
88 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Städtischen Klinikums konnten bereits am ersten Tag des Impfstarts gegen das Coronavirus geimpft werden. Alena Winterberg, Mitarbeiterin unserer Intensivstation, war eine der ersten Geimpften. | Foto: Städtisches Klinikum Wolfenbüttel

Wolfenbüttel. Nachdem am vergangenen Donnerstag die ersten Bürgerinnen und Bürger im Landkreis gegen das Coronavirus geimpft werden konnten, erhielt nun auch das Städtische Klinikum die ersten 120 Impfdosen. Die große Mehrheit des Personals mit besonders hohem Risiko will die Impfung in Anspruch nehmen. Dies teilt das Klinikum in einer Pressemitteilung mit.


„Wir freuen uns, dass wir so vielen unserer Mitarbeitenden zu diesem frühen Zeitpunkt eine Impfung anbieten können“, erklärt Axel Burghardt, Geschäftsführer des Städtischen Klinikums. Man habe seitens des Klinikums mit rund 50 Impfdosen gerechnet. „Erfreulicherweise haben sich rund 80 Prozent unserer Mitarbeitenden, die zur Gruppe der Beschäftigten mit besonders hohem Risiko zählen, für eine Impfung angemeldet. Insgesamt 286 Personen“, so der Geschäftsführer. Zu dieser Gruppe zählen vor allem die Beschäftigen der Intensiv- und Covid-Isolierstation, der Anästhesie sowie der Zentralen Aufnahmestation. Hinzu kämen weitere Bereiche, in denen die Mitarbeitenden engen Kontakt zu vulnerablen Personengruppen haben und Tätigkeiten ausgeführt werden, bei denen Aerosole freigesetzt werden.

Impfung beruht auf Freiwilligkeit


Um Ängste, Vorbehalte und Unklarheiten zu beseitigen, hatte das Klinikum bereits im Vorfeld allen Mitarbeitenden die Möglichkeit gegeben, ihre individuellen Fragen einzureichen. Im Rahmen von täglich stattfindenden, internen Informationsveranstaltungen werden diese beantwortet. „Die Impfung ist und bleibt freiwillig“, erklärt Dr. Tobias Jüttner, Chefarzt der Klinik für Anästhesie, operative Intensiv-, Notfall- und Schmerzmedizin. Ausführlich klären er und weitere Mediziner des Hauses die Kolleginnen und Kollegen unter anderem über die Virusvermehrung, Immunreaktion, die diversen Impfstoffe und –techniken sowie den Ablauf der Impfung auf.

Ein Aufklärungsgespräch, inklusive Fiebermessen, gehört ebenso zum Impfablauf.
Ein Aufklärungsgespräch, inklusive Fiebermessen, gehört ebenso zum Impfablauf. Foto: Städtisches Klinikum Wolfenbüttel


„Besonders häufig erreichte uns die Frage, ob der Impfstoff das Erbgut verändert, was eindeutig mit einem „Nein“ beantwortet werden kann“, so Jüttner. Doch auch Fragen zu Risiken bei bestehender Autoimmunerkrankung, Schwangerschaft oder Allergien wurden dem Team gestellt. „Die vielen Fragen zeigen, dass sich unsere Kolleginnen und Kollegen intensiv mit dem Thema auseinandersetzen“, freut sich Jüttner. Die notwendige zweite Impfung erfolgt genau 21 Tage nach der Erstimpfung. „Wie viele Impfdosen wir in den kommenden Wochen genau erhalten, ist unklar. Mitarbeitende, die sich jetzt impfen lassen, erhalten in jedem Fall auch die zweite Impfung“, so Geschäftsführer Axel Burghardt. Die entsprechenden Impfdosen der Firma Biontech/Pfizer seien vom Land zugesichert und würden bereits mit Inanspruchnahme der ersten Impfung für die jeweilige Person zurückgestellt.

Gleichbehandlung aller Mitarbeitenden


Beschäftigte des Klinikums, die bereits jetzt geimpft werden, müssen auch in Zukunft alle bisher geltenden Regeln einhalten. So sei auch das Tragen des Mund-Nasen-Schutzes weiterhin verpflichtend. „Es ist noch nicht geklärt, ob eine geimpfte Person das Virus übertragen kann“, so Jüttner. Die AHA-Regeln bleiben daher bestehen. „Jeder geimpfte Mitarbeitende senkt das Risiko einer Ansteckung im Klinikum und hilft, Leben zu schützen“, betont der Chefarzt abschließend.

Verlängerung des Besuchsverbots


Trotz Impfstart wird das generelle Besuchsverbot im Städtischen Klinikum bis zum 24. Januar 2021, aufgrund der aktuellen pandemischen Situation und der noch unsicheren Datenbasis zur Inzidenz in der Region, verlängert. Ausgenommen sind weiterhin der täglich erlaubte Besuch einer Einzelperson bei Palliativpatienten, Lebenspartner von schwangeren Patientinnen im Kreißsaal und nach der Entbindung (zwischen 14 und 16 Uhr zum Test; danach bis 18 Uhr Besuch) sowie der im Einzelfall ärztlich erlaubte Besuch bei Schwerstkranken und Patienten der Intensivstation.


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