Wolfenbüttel. Wenn im Frühjahr die Tage länger und sonniger werden, ist es für viele Halter höchste Zeit, ihr Fahrzeug aus der Winterruhe zu holen. Ob Motorrad oder Oldtimer, Cabrio oderWohnmobil – wer seinen fahrbaren Untersatz nicht das ganze Jahr über nutzen will, für den kann ein Saisonkennzeichen sinnvoll sein. Seit 1995 haben Halter in Deutschland die Möglichkeit, den Betriebszeitraum ihres Fahrzeuges zu begrenzen.
„Mit dem Saisonkennzeichen spart der Fahrzeughalter Zeit und Geld“, weiß Andreas Grocholewski, Leiter der Wolfenbütteler TÜV-Station, „denn er muss nicht zweimal im Jahr zur Zulassungsstelle, um sein Fahrzeug vorübergehend stillzulegen und wieder anzumelden.“ Zusätzlich entfallen in der Ruhephase die Kosten für KfZ-Steuer und Versicherungsbeitrag. Durch die kürzere Zulassungsdauer innerhalb eines Jahres lassen sich zudem häufig bessere Konditionen bei der Versicherung erzielen. Die Gültigkeit des Saisonkennzeichens muss mindestens zwei Monate betragen und ist auf höchstens elf Monate begrenzt. „Der Geltungszeitraum ist bei Saisonfahrzeugen auf der rechten Seite des Kennzeichens zu erkennen“, erklärt Grocholewski. „Die Zahl oberhalb des waagerechten Strichs zeigt den Monat des Beginns an, die Zahl darunter das Ende.“ Der beschränkte Betriebszeitraum wird zudem in die Zulassungsbescheinigung Teil 1, den Fahrzeugschein, eingetragen.
Liegt der Termin für die Hauptuntersuchung außerhalb des Geltungszeitraums, muss das Fahrzeug erst im ersten Monat des nächsten Betriebszeitraums zur TÜV-Prüfung. Außerhalb des festgelegten Betriebszeitraums dürfen Fahrzeuge mit Saisonkennzeichen nicht im öffentlichen Straßenverkehr genutzt werden. Das gilt auch fürs Parken. „Während der Ruhephase dürfen sie nur auf Privatgrundstücken stehen“, sagt der Leiter der TÜV-Station. Wer außerhalb des Zulassungszeitraums in öffentlichem Raum parkt oder fährt, riskiert nicht nur Punkte in Flensburg und eine Geldstrafe, sondern verliert auch seinen Versicherungsschutz. „Vor der Beantragung eines Saisonkennzeichens sollte man daher genau kalkulieren, ob sich dieser Schritt auch finanziell lohnt“, rät Grocholewski. „Ein Garagenstellplatz kann teurer sein als die Einsparungen an Steuer und Versicherungsbeiträgen.“
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