Gestern präsentierten der Ortsbürgermeister von Salzdahlum Ralf Achilles und die Regionalhistorikerin Dr. Sandra Donner den druckfrischen vorerst letzten Band in der Reihe der Ortschroniken zur Stadt Wolfenbüttel. Auf rund 340 Seiten wird die Geschichte des 888 n. Chr. in einer Karolingerurkunde erstmals erwähnten Ortes "Dalhem" entfaltet. Eine gelungene Zusammenschau, die nicht auf die großen Sensationen wie das verschwundene herzogliche Lustschloss abzielt, sondern den Lebensalltag der Bewohner umfassend darstellt.
"Welches Dorf kann schon von sich behaupten, Friedrich den Großen, den russischen Zaren Peter den Großen und Johann Wolfgang von Goethe zu Gast gehabt zu haben," fragt die Autorin in ihrem Vorwort provokant. Dalhem, zusammengesetzt aus Tal und Heim, war aber bereits in vorhistorischer Zeit ein beliebtes Siedlungsgebiet, wie archäologische Funde beweisen. Nicht zuletzt aufgrund der Salzvorkommen konnte sich ein florierendes Dorf entwickeln.
Heute erklären Schautafeln die Bedeutung des historischen Salinengeländes am Salzberg. Das noch immer austretende salzhaltige Wasser sorgt für eine ungewöhnliche, meerestypische Vegetation vor Ort. Nach etwa 1000-jähriger Geschichte der Salzgewinnung schwenkte man um auf die weniger energieaufwendige Zuckerfabrikation. Aber auch von dieser etwa 100-jährigen Tradition zeugen nur noch klägliche Überreste. Ausgehend von diesen namensgebenden Tatsachen erzählt Sandra Donner eine lebendige und spannungsreiche Geschichte.
Ein Bild der Kirche ziert das Cover der neuen Ortschronik über Salzdahlum. Foto: Romy Marschall
Bereits 2004 hatte man seitens der Stadt Kontakt zu der Historikerin aufgenommen und sie schließlich für das Projekt der Ortschronik gewinnen können. Basierend auf umfangreichen Vorarbeiten des bereits verstorbenen Salzdahlumer Einwohners Werner Otte sowie unter gelegentlichen Rückgriff auf ortsansässige Fachexperten konnte nun dieser Beitrag zur Geschichte der Stadt mit einer Erstauflage von 450 Exemplaren vorgelegt werden. Das Buch ist in Salzdahlum bei der Post, im Hofladen sowie im Kirchengemeindebüro und selbstverständlich im Buchhandel für 19,80 Euro zu erwerben. Am kommenden Freitag werde es in der Salzdahlumer Kirche eine öffentliche Präsentation des Werkes geben.
Auf Nachfrage erklärte Bürgermeister Pink beim Pressetermin, man werde sich in der ersten Jahreshälfte 2013 an einen Runden Tisch setzen und überlegen, ob und in welchem Umfang es Neubearbeitungen einzelner Ortschroniken geben solle.
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