Es ist kaum zu glauben, dass der Kronleuchter, der heute wieder an der Decke der Salzdahlumer Kirche St. Jürgen montiert wurde, derselbe ist, der erst vor zwei Wochen von der Fachfirma Zeyher demontiert und in ihre Hildesheimer Werkstatt transportiert wurde. Die nicht mehr zeitgemäße Elektrik wurde erneuert und defekte Teile wurden rekonstruiert.
Der gravierendste Unterschied besteht im gesamten Erscheinungsbild des Leuchters, berichtet Pfarrer Axel Heike-Gmelin. Über Jahrzehnte trug er ein dunkles Grau, so dass er bei einer Inventarisierung in den 1980er Jahren für einen Zinnleuchter mit Bleianteil gehalten wurde. Kürzlich stellte sich heraus, dass der Leuchter aus Messing besteht, das mit einem Eisenglimmerlack überzogen war. Mehrere Thesen konkurrieren, weshalb man diese Maßnahme einst ergriff: Eventuell war der Leuchter ungleichmäßig korrodiert und man wollte seine Erscheinung durch diesen Anstrich vereinheitlichen. Möglicherweise traf Messing nicht mehr den Zeitgeschmack oder aber man fürchtete zu Kriegszeiten, dass das kostbare Metall für Rüstungszwecke eingezogen werden könne und wollte den Leuchter unter dem grauen Anstrich tarnen. Darüber, wie nahe die jeweiligen Thesen der Realität kommen, lässt sich nur spekulieren.
Nach der Renovierung präsentiert sich der Leuchter nun in einem charakteristisch strahlendem Messingfarbton. Ein zweiter, größerer und ebenfalls momentan grauer Leuchter wartet darauf, ebenfalls saniert zu werden. Die Kirchengemeinde freut sich, dass ihr Vorhaben durch Kirchensteuermittel, die das Landeskirchenamt verwaltet, unterstützt wird. Der von der Gemeinde für beide Maßnahmen aufzubringende Anteil beträgt 5000 Euro und für diese hofft die Gemeinde auf zahlreiche Spenderinnen und Spender.
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