Umweltminister Stefan Wenzel hat heute die Schachtanlage Konrad in Salzgitter besucht, um sich ein aktuelles Bild von der Errichtung des geplanten Atommüllendlagers für schwach- und mittelradioaktive Abfälle in dem ehemaligen Eisenerzbergwerk zu machen. Der Minister und Salzgitters Oberbürgermeister Frank Klingebiel ließen sich bei der Grubenfahrt von Von BfS-Präsident Wolfram König über den Stand der Ausbauarbeiten informieren. Wenzel äußerte anlässlich des Besuchs die Erwartung, dass der Bund den Nachweis zum Stand von Wissenschaft und Technik erneuere: „Nach den Erfahrungen in der Asse müssen die Sicherheitsanforderungen noch mal hinterfragt werden."
Das einstige Eisenbergwerk Schacht Konrad wird seit 2009 zu einem Atommüllendlager umgerüstet. Voraussichtlich ab 2021 sollen schwach- und mittelradioaktive Abfälle in der Schachtanlage eingelagert werden. Das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) ist Betreiber von Schacht Konrad. Für die Ausbauarbeiten ist die Firma DBE verantwortlich.
Wenzel sagte heute in Salzgitter im Anschluss an die Besichtigung der Schachtanlage: „Die Planungen aus den 80er und 90er Jahren waren offensichtlich unrealistisch." Der Schacht aus den 30er Jahren des vorigen Jahrhunderts muss jetzt aufwändig saniert werden, um eine neue Schachtförderanlage einbauen zu können. Auch die finanziellen Annahmen haben sich als völlig unrealistisch erwiesen, so der Minister.
Das niedersächsische Umweltministerium hatte 2002 nach einem etwa 20 Jahre dauernden Planfeststellungsverfahren die Genehmigung zur Errichtung und zum Betrieb des Endlagers erteilt. 2007 wurde diese Genehmigung vom Bundesverwaltungsgericht bestätigt. Schacht Konrad ist derzeit das einzige nach Atomrecht genehmigte Endlager in Deutschland.
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