Hornburg. Seit über 80 Jahren können sich die Bürgerinnen und Bürger in den warmen Sommermonaten im Stadtbad erfrischen. Jetzt droht dem beheizten Freibad die Schließung. Um dies zu verhindern, bittet der Trägerverein an dieser Stelle um die Mithilfe der Hornburger.
Bereits die vierte Badesaison betreibt der Trägerverein mit der Unterstützung des Fördervereins das Stadtbad in Hornburg. Insgesamt 150.000 Euro erhielt der Trägerverein als Zuschuss für die Sanierung des Freibades. Seitdem ist viel Geschehen. So habe man vom ehemaligen Hallenbad in Wolfenbüttel die Solaranlage erworben und diese mit einem Kostenaufwand von etwa 18.000 Euro (hierunter fallen der Bauantrag, der Auf- und Abbau, der Transport, Kosten für die Statistik, Beschaffung einer kleineren Pumpe und so weiter) aufgebaut und hergerichtet. Durch die Solaranlage könne für das Beheizen beider Becken eine Einsparung von 15.000 Euro erzielt werden, so der Vorsitzende des Trägervereins, Klaus-Werner Fricke. Zudem wurden die Technik der Duschen optimiert (4.000 Euro), neue Leitungen verlegt (7.000 Euro), die Abwasserleitung saniert (22.000 Euro) und vieles mehr. "Die 150.000 Euro wurden also nicht für den normalen Stadtbadbetrieb genutzt, sondern direkt ins Bad investiert", so der Trägervereins-Vorsitzende.
Stadtbad im Minus
Klaus-Werner Fricke: "Wir wollen alle wachrütteln." Foto: Max Förster
In den eigenen Betriebsjahren habe das Stadtbad ein jährliches Minus von 100.000 bis 120.000 Euro pro Jahr erwirtschaftet, so Klaus-Werner Fricke. In 2013 habe man mit 24.000 Euro im Minus und im jetzigen Jahr bei 35.000 Euro im Minus gelegen. Dies habe man zwar mit den Rücklagen aus dem Vorjahr ausgleichen können. Jedoch würden die 15.000 Euro aus den noch übrig gebliebenen Zuschuss-Geldern und den Einnahmen gerade Mal ausreichen, um die Saison für 2016 zu sichern, vorausgesetzt, dass auf eine gut laufende Saison geblickt werden könne, so Klaus-Werner Fricke. Auch die zahlreichen Aktionen des Fördervereins, wie beispielsweise die Durchführung von Flohmärkten, Sommerfesten oder dem Keksverkauf zur Adventszeit, reichen nicht aus, um das Stadtbad finanziell über Wasser zu halten.
Mithilfe ist gefragt
"Wir wollen alle wachrütteln", betonte Klaus-Werner Fricke. Schon allein eine Erhöhung der Besucherzahlen würde die Situation etwas entschärfen. In den letzten beiden Jahren haben nur um die 15.000 Besucherinnen und Besucher das Stadtbad besucht und jeweils ein Defizit von 35.000 Euro verursacht. "Mit einer Besucherzahl von 27.000 würden wir nicht mehr im Minus landen", so Klaus-Werner Fricke. Zudem wurden weitere Möglichkeiten etabliert, um dem Stadtbad finanziell unter die Arme greifen zu können und das ohne Geld ausgeben zu müssen, so beispielsweise mit der App "SMOOST". Die Idee der App sei es, durch Klicks auf Werbebanner Geld von Firmen zu generieren (regionalWolfenbüttel.de berichtete). Handybesitzer können sich also einfach die kostenlose App Smoost herunterladen, dann das Stadtbad herauszusuchen und die beigefügten Prospekte bis zum Schluss anschauen. Für jedes angeklickte Prospekt gehen 5 Cent der Werbeeinnahmen an das Stadtbad. Seit Ende Juni seien so insgesamt 814,90 Euro zusammen gekommen. Eine weitere Möglichkeit sei auch "Gooding". Mit einem einfach Klick auf Gooding gehen beim Einkaufen auf bestimmten Online-Plattformen, wie zum Beispiel Amazon.de, gewisse Prozentsätze des Verkaufspreises auf die Institution, in diesem Fall auf das Konto des Stadtbades, über. Ansonsten sei es auch möglich, mit einer Spende den gemeinnützigen zu unterstützen. Weitere Informationen sind auf der Homepage erhältlich. Zudem sei als Maßnahme geplant, die Eintrittspreise zu erhöhen, so der Vorsitzende des Trägervereins. Weitere Informationen gibt Klaus-Werner Fricke im Video-Interview:
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