Am 28. und 29. Oktober 2011 wird der Vorsitzende des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Präses Nikolaus Schneider, in Begleitung des Landesbischofs der Evangelisch-lutherischen Landeskirche Hannovers, Ralf Meister, Gorleben besuchen.
Beide leitende Geistliche besuchen erstmalig das Gelände des Gorlebener Salzstocks, der als Standort zur Endlagerung hochradioaktiver wärmeentwickelnder Abfälle erkundet wird. Im Rahmen dieses Besuches sind Gespräche mit Vertretern der evangelischen Gemeinde vor Ort, sowie der Bürgerinitiative „Schulterschluss“ und einer Delegation des Bundesamtes für Strahlenschutz unter Leitung von dessen Präsidenten, Wolfram König, geplant.
„Wir wollen uns über die aktuelle Situation in Gorleben informieren und Gespräche mit allen Beteiligten führen“, so der EKD-Ratsvorsitzende Schneider im Vorfeld des Besuches. „Angesichts der konflikthaften Lage erscheint es mir wichtig, Räume des Vertrauens zu schaffen, in denen die unterschiedlichen Positionen zur Sprache gebracht werden können.“
Die Kirchengemeinde Gartow hatte zur Klärung rechtlicher Zweifelsfragen im Oktober 2010 gegen die Fortsetzung der Erkundung des Gorlebener Salzstocks Klage eingereicht. Sie verfügt über Grundstücke und Salzrechte im Erkundungsgebiet. Die Evangelisch-lutherische Landeskirche Hannovers teilt die rechtlichen Zweifel und unterstützt die Klage der Kirchengemeinde. Die EKD-Synode hatte sich 2008 dafür ausgesprochen, die Endlagersuche auf alternative Standorte auszudehnen. Diese Position deckt sich mit der, die die hannoversche Landeskirche vertritt und die 2009 die hannoversche Landessynode in einer Erklärung zur Kernenergienutzung und Endlagerstandortsuche wiederholte.
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