Schöppenstedt. Der demografische Wandel, die mangelnde Ärzteversorgung im ländlichen Bereichen und die Praxisaufgabe des in Schöppenstedt ansässigen Allgemeinmediziners Dr. Wilhelm Hellkuhl ließen nur noch eine Handlung zu. Schöppenstedt braucht ein Gesundheitszentrum.
Um diese frohe Botschaft zu verkünden, lud Schöppenstedts Samtgemeinde Bürgermeisterin Ruth Naumann zu einem Gespräch in das Rathaus der Eulenspiegel-Stadt.
Im Beisein der Vertreter der Kassenärztliche Vereinigung, der Investoren , der Stadt, sowie Dr. R. Lüer wurden die ersten Pläne bekanntgegeben. Bereits vor drei Jahren gab es erste Ansätze zur Realisierung eines Gesundheitszentrums. Damals wurden die Pläne jedoch schnell verworfen.
Nun soll auf dem Gelände des Discounters Aldi ein zweigeschossiges Gesundheitszentrum mit einer Größe von über 2.000 Quadratmetern entstehen. Auf zwei Ebenen sollen Patienten und Verbraucher alles rund um die Gesundheit unter einem Dach finden.
Gesundheit auf zwei Geschossen
Laut erster Pläne sollen sich demnach auf der ersten Ebene, die eine Gesamtfläche von rund 1.100 Quadratmeter haben soll, verschiedenen Filialisten, wie Apotheker und Optiker ansiedeln. Im Obergeschoss, das zweiteilig genutzt werden soll, sollen Patienten beispielsweise eine Physiotherapie-Praxis oder einen Heilpraktiker vorfinden. Der zweite Teil des Geschosses soll an Ärzte vermietet werden, die sich den Betrieb teilen. "Wünschenswert wären rund 50 Wochenstunden, an denen die Ärzte dort ihre Sprechstunden abhalten", erklärt Dr. Reinhardt Lüer. Lüer ist Geschäftsleiter des Gesundheitszentrums in Schladen und war an der Entwicklung des Schöppenstedter Models beteiligt. Beim Bundesmodell Schladen klappt das Gesundheitszentrum hervorragend und gilt auch für die Schöppenstedter Variante als Vorbild.
Dort wo derzeit noch der Discounter steht, soll das neue Gesundheitszentrum enstehen. Aldi zieht auf das Nachbargrundstück. Foto: Anke Donner)
Der Baubeginn in Schöppenstedt soll möglichst noch in diesem Winter erfolgen. Aber erst wenn der Discounter seinen alten Markt geräumt und in den geplanten Neubau auf dem Nachbargrundstück umgezogen ist, können die Abrissarbeiten beginnen. "Der Baubeginn steht und fällt mit dem Neubau von Aldi. Erst wenn der Markt umgezogen ist, können wir das Gebäude abreißen lassen und das Gesundheitszentrum bauen", so Ruth Naumann.
Zur Investitionssumme kann der Vertreter der Immobilien-Treuhand, Thomas Mertens, nichts sagen. Diese sei aufgrund verschiedener Faktoren derzeit überhaupt nicht abschätzbar. Finanziert wird der Bau übrigens nicht durch die Samtgemeinde Schöppenstedt, sondern durch die Immobilien-Treuhand und verschiedene Investoren. Die anstehende Fusion mit der Samtgemeinde Asse und die damit auferlegten Einsparungen lassen die Schöppenstedter erst einmal außen vor. "Wir müssen schauen, wie es dann weitergeht. Am Geld soll und darf es aber auf keinen Fall scheitern, dann lassen wir uns in der Samtgemeinde etwas einfallen", verspricht Rutha Naumann abschließend.
Schon nächstes Jahr im Frühjahr oder Sommer könnte das Gesundheitszentrum dann schon eröffnet werden.
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