Viel möchten die Organisatoren noch nicht verraten. Nur soviel: Es soll ein riesen Spektakel werden und ein kleiner, liebevoller Seitenhieb auf Braunschweig.
Was viele vielleicht nicht wissen: Vor über vierhundert Jahren fielen die Braunschweiger über das kleine Städtchen her und fügten großen Schaden und Schmerz zu.
Vorweg eine kleine Geschichte: Im Jahre 1602, als Herzöge und Fürsten das Land regierten, wurde das kleine Städtchen Schöppenstedt von den Braunschweigern überfallen und nieder gemacht.
Schutzlos waren sie dem Überfall ausgesetzt, da Schöppenstedt nie über eine feste Stadtmauer verfügte. Vorangegangen, so sagt es die Geschichte, war der Neid der Braunschweiger auf das emsige Geschäft der Schöppenstedter mit der Brauerei. Denn bereits 1583 verlieh Herzog Julius die Braurechte an die Stadt Schöppenstedt. Der Neid und die Angst um ihr eigenes "Mummebier" war so groß, dass die Braunschweiger am 2. Mai 1602 in die Stadt einfielen und alles verwüsteten. Die Schöppenstedter verloren an diesem Tag ihr gesamtes Hab und Gut und ihre Brauereien.
Heute, vierhundert Jahre und viele Herzöge, Könige und Fürsten später, haben viele die Geschichte vergessen. Aber die Schöppenstedter nicht...
"Wir stellen die Geschichte und die Geschehnisse von damals an den Pranger", schmunzelt Ruth Naumann, Samtgemeindebürgermeisterin von Schöppenstedt. Natürlich ist diese kleine "Kampfansage" nicht ernst gemeint. "Nur ein harmloses und liebevoll gemeintes Geplänkel", versichert sie lachend.
Und trotzdem soll dieses Ereignis vor vielen hundert Jahren, ob nun wahr oder nicht, Aufhänger für das große Mittelalterspektakel sein, das im nächsten Jahr in Schöppenstedt stattfinden soll.
Gemeinsam mit der historischen Bürgerwehr Schöppenstedt soll das große Fest organisiert werden. Rund um den Marktplatz und der Kirche, mitten in Schöppenstedt, soll das Fest stattfinden.
Mit einem Heerlager, nachgespielten Schlachten, historischen Ständen und Vorstellungen soll es ein großes Ereignis werden, wie es Schöppenstedt selten erlebt hat.
"Wie stehen noch am Anfang der Planung und möchten auch noch nicht zu viel verraten", sagt Ruth Naumann. "Aber es gibt schon zahlreiche Zusagen von Standbetreibern und Gruppen," erzählt sie weiter.
Die im Jahr 1991 gegründete "Schöppenstedter Bürgerwehr" beteiligt sich intensiv an den Vorbereitungen und natürlich auch am umfangreichen Programm. "Wir Laden auch Gruppen und Bürgerwehren aus anderen Städten zum Fest ein und schlagen unser Feldlager im Kirchgarten auf. Wir rechnen mit ungefähr 150 Mitglieder", sagt Burkhard Hornbostel, erster Vorsitzender und Hauptmann der Bürgerwehr.
Es soll ein großes Spektakel werden, dass am 24. und 25. Mai die Schöppenstedter und Gäste aus nah und fern anlocken soll.
"Wir rufen alle Bürger auf, sich an dem Fest zu beteiligen. Mit Ständen, Aufführungen und als Darsteller in mittelalterlicher Tracht. Und wir freuen uns dann natürlich über viele Besucher. Auch aus Braunschweig...", versichert Ruth Naumann.
Wer Lust hat, am "Historischen Bauernmarkt und das Landsknechtstreffen" am 24. und 25. Mai 2013 teilzunehmen, kann sich beim Regionalmarketing Schöppenstedt melden. Ansprechpartnerin ist Sigrid Otte unter der Rufnummer 05332-938118. Gerne auch per Email an regionalmarketing@schoeppenstedt.de
"Wir freuen uns über jeden Teilnehmer und sind gespannt, was die Menschen zu unserem Markt beitragen wollen", freut sich Ruth Naumann.
Anmeldungen sollten bis Ende November an entsprechender Stelle eingehen. "Weitere Informationen zum mittelalterlichen Markt werden in nächster Zeit über die Presse bekannt gegeben", verspricht die Samtgemeindebürgermeisterin.
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